Hyundai hat an seinem Standort in Rüsselsheim eine neue Testanlage „Square Campus“ offiziell eröffnet. Der Neubau am Hyundai Motor Europe Technical Center (HMETC) kostete rund 150 Millionen Euro und erweitert die bestehenden Forschungskapazitäten deutlich.
Mit dem 25.000 Quadratmeter großen Gebäude will der Konzern laut eigenen Angaben die Entwicklung neuer Fahrzeugtechnologien für die Marken Hyundai, Genesis und Kia in Europa vorantreiben. Geschäftsführer Tyrone Johnson bezeichnete die Investition als strategischen Schritt zur Stärkung der europäischen Entwicklungsarbeit und zur besseren Abstimmung auf regionale Marktanforderungen.
Der Square Campus verfügt über eine Semi-Absorberkammer zur Untersuchung von Geräusch, Vibration und Rauheit (NVH) sowie des Vorbeifahrgeräuschs – unabhängig von Wetterbedingungen. Außerdem gibt es Prüfstände für Elektro-, Hybrid- und Verbrennungsmotoren, ein Ladelabor für E-Fahrzeuge, einen Fahrsimulator sowie neue Einrichtungen für Elektroniksysteme, Cybersicherheit, Fahrerassistenzsysteme und Over-the-Air-Updates.
Laut Hyundai sollen die erweiterten Testmöglichkeiten die Entwicklung und Validierung von Fahrzeugen unter realistischen Bedingungen erleichtern und gleichzeitig die Zusammenarbeit zwischen den Marken des Konzerns verbessern.
Das Gebäude wurde mit Photovoltaikmodulen, Wärmepumpen und Recyclingmaterialien ausgestattet. Damit soll das Zentrum die Nachhaltigkeitsziele des Konzerns unterstützen, der bis 2045 alle Modelle im Fahrbetrieb CO₂-frei anbieten will.
Im Zuge des Ausbaus ist die Belegschaft des HMETC seit 2024 um rund 20 Prozent auf mehr als 500 Beschäftigte gewachsen. Der Standort soll künftig eine zentrale Rolle in der europäischen Entwicklungsstrategie der Gruppe spielen.
Parallel dazu wurde auch das seit 2013 bestehende Testzentrum am Nürburgring erweitert. Nach Abschluss der Bauarbeiten im Januar 2025 verfügt die Anlage über zusätzliche 834 Quadratmeter Fläche mit neuen Werkstatt- und Laboreinrichtungen. Die Investitionssumme lag bei rund 13 Millionen Euro.
