Kurioses Experiment: Messenger verschenkt Eis gegen persönliche Daten

Eis Mit Waffel Courtney Cook Xtvjwvcie U Unsplash

Auch wenn WhatsApp zumindest in meinem Umfeld als standardisiertes Mittel der Wahl gilt: Das Feld der Messenger-Apps ist recht groß. Vor allem Alternativen, die sich den Datenschutz auf die Fahne geschrieben haben, sind beliebt.

Noch bevor Telegram und Signal aufkamen und vor allem durch ihr kostenloses Modell einige Nutzer sammeln konnten, galt Threema als Geheimtipp. Vielleicht auch, weil der Dienst mit einer kleinen, einmaligen Bezahlung pro Plattform erst freigeschaltet werden muss, genießt er gefühlt ein höheres Vertrauen. Ganz nach dem Motto: Was nichts kostet, ist nichts wert.“

Threema verzeichnet 220 % mehr Downloads nach WhatsApp-Bekanntgabe

Dass die Betreiber in der Schweiz sitzen und nicht wie Telegram etwa in Dubai sorgt vielleicht zusätzlich für ein besseres Image. In Zürich hat sich Threema an ein interessantes Experiment auf der Straße mit Passanten gewagt.

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Persönliche Fragen beantwortet man im Internet fast jeden Tag

Wer auf Anhieb Fragen zu persönlichen, hochsensiblen Informationen beantwortete, zum Beispiel zum Jahrgang, Telefonnummer oder Namen der besten Freundin, bekam ein kostenloses Eis. Ähnliche Dinge gibt man schließlich regelmäßig im Internet preis, wenn man sich bei verschiedenen Diensten anmelden möchte oder etwas online bestellt. Und noch schlimmer: Durch Mechaniken wie App-Tracking werden eine ganze Reihe Daten mehr durch den Nutzer völlig unbemerkt erhoben.

Die erhobenen Daten sind weit mehr wert als auf den ersten Blick erkennbar.

Wenig überraschend sei die die überwiegende Mehrheit der Passanten sichtlich irritiert gewesen und habe die Fragen zumindest nicht anstandslos beantwortet. Das ganze, zweieinhalbminütige Video findet ihr auf dem Threema-Blog.

Dass etwas kostenlos ist, heisst aber noch lange nicht, dass es auch umsonst ist. Die erhobenen Daten sind nämlich weit mehr wert als auf den ersten Blick erkennbar, denn sie erlauben den beteiligten Tech-Konzernen, detaillierte Nutzerprofile anzulegen und diese für den Verkauf von zielgerichteten Werbeanzeigen zu nutzen – was ihnen eine Menge Geld einspielt. Für Datenschutz und Privatsphäre zu zahlen, lohnt sich also in jedem Fall. 

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