Mercedes sieht keinen Vorteil in neuer Batterie-Technologie für Elektroautos, aus gutem Grund

Mercedes-EQS

Immer wieder hört man von Feststoff-Batterien, welche in den kommenden Jahren für Elektroautos signifikante Verbesserungen mitbringen werden. Höhere Reichweiten, besseres Ladeverhalten und niedrigere Kosten. Aber nicht jeder sieht darin einen großen Vorteil gegenüber der heute eingesetzten Technik, weil die alte Technologie längst aufholt.

Der Entwicklungschef von Mercedes sieht in den kommenden Feststoff-Batterien keinen großen Vorteil gegenüber der heutigen Lithium-Ionen-Technologie, „weil so viele Leute an den herkömmlichen Zellen gearbeitet und sie so viel besser gemacht haben“. Derzeit gäbe es zwischen den Technologien ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Verbesserungen der Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien sind „unerwartet“ gut

Ein „großer Durchbruch“ sei nicht zu erwarten, weil die Entwicklungszeit noch zu lang ist. In dieser Zeit holt die bewährte Technologie durch Forschung immer weiter auf und lässt den vermeintlichen Vorteil der kommenden Solid-State-Batterien immer weiter schrumpfen. Das sehen Toyota und andere Marken bekanntermaßen ganz anders.

Die neue Batterie-Technologie soll wohl bei den meisten Herstellern erst gegen Ende des Jahrzehnts massenweise zum Einsatz kommen. Das ist genug Zeit, um auch die Lithium-Ionen-Technologie weiter zu optimieren. Dem Kunde wird schlussendlich egal sein, was da unter dem Auto hängt, solang Reichweite, Kaufpreis und Schnellladen zufriedenstellen.

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10 Kommentare zu „Mercedes sieht keinen Vorteil in neuer Batterie-Technologie für Elektroautos, aus gutem Grund“

  1. Da bin ich anderer Meinung. Mir ist es nicht egal, was fuer ein Akku drin ist. Sicher umweltfreundlicher muss er sein. Ob ein wenig mehr Leistung ist Nebensache. Die Unterschiede sind eh minimal

    1. Was Mercedes meint, interessiert doch die Automobile Welt nicht. Ein Nischenhersteller hat da nichts zu melden, auch wenn er aus dem Deutschen Reich der Besserwisser kommt.

      1. Hier wurde lediglich die gegenwärtige MB-Antwort auf eine Frage formuliert, die jeden Automobilkonzern umtreibt.
        Ich erinnere nur an die bereits lange zurückliegende Situation bei Video-Rekordern. Auch hier hat sich aufgrund der Marktdurchdringung nicht das beste System durchgesetzt, sonder das, mit dem Massenhersteller den Markt geflutet hatten. Deutsche Premiumhersteller hatten das Nachsehen. Vergleichbares sah man auch bei PC-Betriebssystemen oder Solarzellen.
        Deshalb ist diese hier zu lesende Aussage eine Ehrlichmachung, die für einen Konzern dieser Größenordnung unausweichlich ist.
        Und ob sich TOYOTA mit seiner abwartenden Haltung bzgl. Der Technologiefrage als Volumenhersteller letztendlich nicht schaden wird, kann die nächsten Jahre live verfolgt werden.

      2. Genau das habe ich mir auch gedacht, beim Lesen des Artikels. Vielen Dank 😊. Als wenn wir noch bei irgendwas den Ton angeben würden. Traurig aber wahr.

  2. Ich finde das hier wieder eine Aussage zu hoch gehängt wird, bzw vielleicht auch nur ein Ausschnitt aus einer Meinung veröffentlicht wird oder einfach nur eine Aussage auf die Wage gelegt wird um diese aus zu schlachten. Was Mercedes in Zukunft verbaut oder verbauen Wird, wird wahrscheinlich auch oder nur vom Markt abhängig gemacht werden, vielleicht wird auch erstmal nur auf die bestehende Technologie geschaut welche gut und stabil ist, wofür es schon technilogieen zum prüfen und messen gibt. Ob und wie gut andere Techniken sind und bei den Kunden ankommen sieht man natürlich erst mit der Zeit in der diese Technologien im Einsatz sind, vielleicht steht hinter dem der Aussage oder den Gedanken der Aussage nur das man erstmal auf Nummer sicher gehen möchte und bestehende Techniken welche gut funktionieren einsetzen möchte um die Qualität der Marke zu kräftigen und nach Beobachtung und Wissen dann auf die andere Technologie umschwenken möchte? Welche mit Sicherheit auch Umweltschonender ist, aber erstmal beim alt bewahren bleiben um kein schlechtes Image zu bekommen. Das finde ich auch richtig um auf dem Markt stabil bleiben zu können und den Ruf von guter Qualität nicht zu verlieren.

  3. Das sind wirklich larifari Schlussfolgerungen; ob die so wirklich von Mercedes kommen, möchte ich bezweifeln.
    1) Das Temperaturverhalten eines Li-ionen Akkus, besonders im Winter ist mehr als dürftig.
    2) Der Feststoff-Akku ist in Punkto Sicherheit von dem konventionellen LI-Schrott unerreicht.
    3) Quantumscape hat bisher Versprochenes geliefert und wurde von VW bestätigt.
    4) Dieser Akku ist nicht nur sicherer er ist auch leichter, hat eine um 50% höhere gravimetrische Energiedichte, mehr Reichweite, höhere Zyklusfestigkeit und kostet nur noch die Hälfte.
    5) Die Chinesen steigen verstärkt um auf Natrium Technologie und haben eindeutige Vorteile für EVs im Kommunalbereich wo Reichweite eine eher untergeordnete Rolle spielt (Kostensenkungen um 70%).
    Die ewigen Gestrigen werden mitsamt des Neanderthalers Steinaxt begraben werden.

    1. Zu 3 und 4 würde ich mal abwarten, wie gut diese Aussagen altern.
      Denn Quantum Scape wird scheinbar nicht ganz zu Unrecht auch sehr kritisch gesehen. Und diese Kritik ist absolut nicht von der Hand zu weisen.
      Und was VW als Investor bestätigt ist erst mal irrelevant, weil wertlos. Sorry.

      1. „Und was VW als Investor bestätigt ist erst mal irrelevant ….“
        Es ist höchst unwahrscheinlich, dass VW sich ein weiteres „Dieselgate“ leisten wird oder überhaupt darf.
        Die technologische Platform von QS ist von einem dritten unabhängigen Technologie-Unternehmen nicht nur bestätigt worden sondern ist noch besser abgeschnitten als von QS selbst spezifiziert. Die besondere Eigenschaft der QS Lösung ist eine 24-lagige Zelle ohne Anode; diese wird erst während des Ladevorgangs auf einer Kupferfoliegebildet. Somit ist die Zelle nicht nur leichter als eine konventionelle Zelle sondern überflüssiges Lithium ist ausgeschlossen und damit ist die Zelle leichter und auch preiswerter. Bisher hat QS seine angkündigte „Meilensteine“ nicht nur eingehalten sondern noch unterboten.
        Skorpion, ein Amerikanisches „Pump and Dump“ Modell, hat mit Betrugsanschuldigungen von QS begonnen nachdem es mit seinen Machenschaften aufflug und verhindert wurde seine schadhaften Praktiken an QS weiter zu verüben. Die Returkutsche war, unsinnige Behauptungen über QS in die Welt zu setzen was leider von vielen Leichtgläubigen als „bare Münze“ gewertet wurde.
        Anderseits gibt es berechtigte Zweifel ob QS und VW es schaffen werden einen nahen Marktzugang mit diesem Produkt zu etablieren. Andere gute Batterie-Entwicklungen schreiten mit erhöhter Gewschwindigkeit voran und könnten möglicherweise vor QS die begehrten Marktpositionen erobern. Die weltweite technische Entwicklung schläft nicht.

        1. Eben das meinte ich. Das Prinzip des QS Akkus ist mir bekannt.
          Es ist aber noch ein äußerst weiter Weg bis zum fertigen Massenprodukt mit entsprechender Fertigung und dessen konkurrenzfähige Bezahlbarkeit absolut nicht sicher, während eben noch diverse andere Akkutechnologien äußerst aktiv weiterentwickelt werden.
          Auch der pauschale Vergleich mit LI Akkus passt nicht, denn praktisch alle derzeit relevanten Feststoffakkus wären eben immer noch LI Akkus.
          Lithium wird so schnell nicht verschwinden.
          Bislang stehen bei VW und QS eben auch nur mündliche Aussagen zu Labortests. Was ok ist. Aber meines Wissens nach wurden bislang keinerlei Dokumente oder ähnliches veröffentlicht und man muss sich daher komplett auf die mündlichen Aussagen verlassen.
          Ich tendiere definitiv dazu, das nicht zu tun.
          Thema Sicherheit ist mir ehrlich gesagt relativ egal.
          Schon beim Verbrenner denkt beim Kauf niemand darüber nach, ob einem das Auto unter dem Allerwertesten wegbrennt und das passiert dort statistisch gesehen auch bei Unfällen nunmal erheblich häufiger als bei BEV.
          Also kann man beim BEV heute schon davon ausgehen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie von diesem Problem betroffen zu sein.
          Noch weniger wahrscheinlich betroffen zu sein ist vielleicht irgendwo nett und gut für die Werbung, aber ehrlicherweise abseits des Papiers kaum relevant.

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