Nicht so beliebt: Elektroautos haben immer noch ein Akzeptanzproblem, oder?

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In manchen Ländern interessiert man sich kaum für Elektroautos, in Deutschland geht es.

Mit neuen Zahlen wachsen auch wieder die Diskussionen, ob der aktuelle Kurs zum Elektroauto die richtige Entscheidung ist und inwiefern sich die Bevölkerung dafür überhaupt interessiert. Theoretisch wird es in absehbarer Zeit nur noch Elektroautos geben, wobei ich derzeit vermuten würde, dass dieses Ziel vielleicht doch noch einmal verschoben wird, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.

Egal, 2035 ist noch ewig weit weg und es hat sich in den letzten Jahren viel getan. Sei es nun das Angebot an Elektroautos oder auch der Ausbau der Infrastruktur. Es tut sich etwas. Interessant ist jedoch die Zurückhaltung von Marken wie Toyota, was vor allen Dingen auf die Mentalität der Japaner zurückzuführen ist. Andere Marken wiederum verschlafen, was sie tun müssten. Oder ist es doch richtig, Verbrenner so lange wie möglich zu pushen?

Elektroautos: Markt wächst, aber es hinkt alles vor sich hin

Wie sieht es konkret in Deutschland aus, dem Autofahrerland schlechthin? Die Gesellschaft ist immer noch sehr gespalten und der mit Abstand größere Teil fährt weiterhin Verbrenner. In den nördlichen Bundesländern hat jüngst eine NDR-Umfrage von 13.000 Personen gezeigt, dass das Elektroauto nach Benzin und Diesel nur die dritte Wahl der Leute ist und das lediglich von nur 8 Prozent der Befragten.

Sieht es nur da oben so schlecht aus? Nein. Im Osten ist der Wandel zur Elektromobilität auch kaum angekommen. Das hat vor allen Dingen soziale Hintergründe, aber auch die Politik spielt eine wichtige Rolle. Dieser dauerhafte Zwang, das Elektroauto als notwendiges Öko-Gadget zu verkaufen, kommt nicht wirklich gut. Das ist in meinen Augen eine ganz schlechte Kommunikation, die dort nicht gut ankommt, wo SPD und Co. eh schon nicht mehr gerne gesehen sind.

Schaut man sich das ganze Land schlicht nach Zulassungszahlen an, sind Elektroautos immer noch eine Nische. Sie wächst zwar weiterhin, doch im ersten Halbjahr 2023 waren deutlich über 80 Prozent der zugelassenen Fahrzeuge keine vollelektrischen Autos. Und es sieht allgemein nicht gut aus, erklärt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer.

„Die Zulassungszahlen, die wir im Moment sehen, zeigen die Realität von gestern. Der Auftragseingang ist dagegen deutlich niedriger als 2022.“

Handelsblatt

Viele Auslieferungen kommen aus dem Auftragsbestand. Die gesunkenen Förderungen wären dafür ein entscheidender Grund. Aber auch die steigenden Strompreise haben sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, denn mit der sinkenden Ersparnis im Alltag, fällt ein Vorteil von Elektroautos langsam weg.

Ich bin auch immer noch vom Markt enttäuscht, wenn es um Autos geht, die wirklich gefragt sind. In der Größenordnung des VW Golf gibt es kaum attraktive Elektroautos oder sie bringen eklatante Nachteile mit sich. Dazu die Preise vieler elektrischer Modelle, die immer noch nicht fallen wollen.

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5 Kommentare zu „Nicht so beliebt: Elektroautos haben immer noch ein Akzeptanzproblem, oder?“

  1. Ich hab mir mehrmals die Frage gestellt, ob ich nicht auf E-Auto umsteigen soll.
    Das Problem ist weder der Motor noch seine leise Art, sondern ganz klar der Preis und Akku mit seinen schwächen.
    Auch wenn man bei dem Preis ein Auge zuhalten würde, stellt man sich dennoch die Frage, ob sich das Ganze in den Jahren rentiert.
    Hier muss am Akku noch einiges getan werden, dann rentiert sich auch der Preis.
    Aber ich zahle lieber mehr für was sicheres und zuverlässiges als für das Gegenteil.

    Dazu zählen, dass Selbstentladungseffekt von Akkus, das Problem von Explosion bei Kollidierung und bei extremer Hitze. Die verringerte Reichweite bei extremen Temperaturen.

  2. In Deutschland wird grüne propaganda auf jeden Medium stündlich verbreitet. Deswegen und wegen den großen geschenke von Steuermitteln wurde hier wenigsten ein paar Elektroautos verkauft.

  3. fahre selbst einen Enyaq ca. 35k km im Jahr. Jede Fahrt bedeutet Stress. Keine Ladesäulen, defekte Ladesäulen, geringe Ladegeschwindigkeit oder auch die Unvorhersehbarkeit der tatsächlichen Reichweite machen einen entspannten Umgang mit Mobilität unmöglich. Dazu dann noch Softwareproblem oder einfach die Tatsache dass wirklich nichts spontan gemacht werden kann nervt nur noch. BEV sind für Romantiker und Hausfrauen. Ernsthafte Mobilität sieht anders aus

  4. Kann gar nicht verstehen, warum die nicht so akzeptiert sind. Die sind in der Anschaffung doch Spotbillig. Wird ja so seit Jahren propagiert, dass diese billiger zu produzieren sind, weil weniger Komponenten. Und durch Skaleneffekte sollen die zusätzlich billiger werden.

    Und aufladen kann jeder Ottonormalbürger mit ner Mietwohnung ja mittlerweile an jeder Straßenecke. Nicht?
    Ach ja stimmt. Dafür muss ich ja Zwangseinkaufen oder Zwangs-ins-Kino, damit ich auf dem jeweiligen Parkplatz oder Parkhaus laden kann. Oder ich fahre auf einen der tollen Ladeparks auf der Autobahn oder wo auch immer die sind.

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