Anker hat einen umfassenden Rückruf für sechs seiner Powerbank-Modelle eingeleitet und gleichzeitig eine strategische Partnerschaft mit dem renommierten Batteriehersteller ATL angekündigt. Der chinesische Zubehörhersteller reagiert damit auf Sicherheitsbedenken bezüglich defekter Lithium-Ionen-Batteriezellen.
Betroffen sind die Modelle PowerCore 10000 (A1263), Power Bank 10K 22,5W (A1257), Power Bank 20.000mAh mit USB-C-Kabel (A1647), MagGo Power Bank 10.000mAh (A1652) sowie zwei Zolo Power Bank Varianten (A1681, A1689). Hier findet ihr das Formular, bei dem ihr eure Seriennummer eintragen müsst.

Beim PowerCore 10000 warnt Anker explizit vor Überhitzung, die zu schmelzenden Plastikteilen, Rauchentwicklung und Brandgefahr führen kann. Erst vor wenigen Wochen gab es einen Rückruf des PowerCore 10000.
Die Probleme führt Anker auf einen einzelnen Batterielieferanten zurück. Berichte verknüpfen die defekten Zellen mit Apex Wuxi, einem Tochterunternehmen des amerikanischen Batterieherstellers Amprius Technologies. Anker bestätigte zwar nicht direkt die Verbindung zu Apex, gab aber an, die Geschäftsbeziehung zu diesem Unternehmen beendet zu haben.
Als neuen Partner wählte Anker den Hongkonger Batteriespezialisten ATL, der auch Apple und Samsung beliefert. Samsung soll wohl damals nach dem explosiven Galaxy-Note-7-Zwischenfall dorthin gewechselt sein.
Die erste Bestellung umfasst 45 Millionen Lithium-Ionen-Zellen. Nutzer der betroffenen Powerbanks erhalten Ersatz oder Gutscheine, müssen die Geräte aber als Lithium-Ionen-Abfall fachgerecht entsorgen.
Der Rückruf betrifft zusammen mit dem Konkurrenten Romoss über 1,2 Millionen Powerbanks und gilt als einer der größten Elektronik-Rückrufe in China der letzten Jahre.