Ersteindruck: Das OnePlus 6T im Hands-On

OnePlus präsentierte heute Abend eine neue, aufgefrischte Version des OnePlus 6 – das OnePlus 6T. Die T-Modelle haben bei OnePlus so langsam (T)radition und bieten wie immer kleinere bis mittelgroße Anpassungen und Neuerungen. Diesmal ist das nicht anders, eher wurde Feintuning betrieben als dass man das Rad neu erfunden hat. Was sich geändert hat, erfahrt ihr im ersten kurzen Eindruck.

Technische Daten:

  • Maße: 157.5*74.8*8.2 mm
  • Gewicht: 185g
  • Farben: Mirror Black / Midnight Black
  • Software: OxygenOS basierend auf Android 9.0 Pie
  • CPU/GPU: Qualcomm Snapdragon 845 / Adreno 630
  • RAM: 6GB/8GB LPDDR4X
  • Speicher: 128GB /256GB
  • Anschlüsse: USB 2.0 – Typ C, Dual Nano Sim Slot
  • Akku: 3700mAh mit Fast Charge (5V 4A)
  • Display:
    • Typ: 6,41 Zoll Optic AMOLED
    • Auflösung: 2340 x 1080
    • Verhältnis: 19.5:9
    • Glas: Corning Gorilla Glas 6
  • Kamera
    • Hauptkamera: Sony IMX 519, f/1.7, 16MP
    • Sekundäre Hauptkamera: Sony IMX 376k, f/1.7, 20MP
    • Frontkamera: Sony IMX 371, f/2.0, 16MP

Verarbeitung und Haptik

OnePlus konzentriert sich immer mehr auf ein schlichtes dennoch elegantes Design und führt diesen Trend auch beim neuen 6T fort. Was mich aber mehr freut ist die Verarbeitung. Diese fand ich beim 6er noch etwas unter den Erwartungen, da vor allem die Spaltmaße für meinen Geschmack etwas zu groß waren. Beim 6T hingegen habe ich nicht viel zu meckern, die Übergänge sind sauberer und alles macht einen stabilen Eindruck.

Neben Mirror Black im „Hochglanz“-Format gibt es auch weiterhin das matte Midnight Black wie bei unserem Testgerät. Wie jedes andere Flaggschiff ist das Ganze zwar weiterhin aus Glas, die Mattierung bei Midnight Black sieht aber nicht nur gut aus, sondern ist auch in Sachen Fingerabdrücke gnädiger als seine glänzenden Kollegen.

Display – Kalibrierung ist Trumpf

OnePlus verbaut zwar weiterhin ein OLED Display, dieses wächst aber nicht nur minimal in der Größe und Auflösung, sondern bietet auch dank Tropfennotch etwas mehr Inhalt. Das ganze Frontdesign wirkt so auch dank stärker abgerundeten Displayecken stimmiger. Ebenso schrumpft der Gehäuserahmen weiter – nicht nur oben dank der minimalen Notch, sondern auch unterm Display hat Oneplus noch gut einen Millimeter herausgeholt. Nicht ganz Apple Level, aber auf dem Weg dahin. Auch erfreulich ist, dass man weiterhin ab Werk eine Folie vormontiert.

Die Kalibrierung bzw. Qualität beim Display steigt auch noch mal ein bisschen im Vergleich zum Vorgänger. Das Weiß ist um einiges sauberer als es noch beim 6er der Fall war und die Farbtiefe wirkt auch noch ein gutes Stück intensiver. Das neue Display wirkt einfach ein kleines Stück lebendiger.

Kamera – keine großen Fortschritte, aber etwas besser

Auch eine bessere Kamera wurde von OnePlus versprochen und das kann man soweit auch einhalten. Zwar sind die Unterschiede marginal, aber man merkt, dass an der Software hier und da noch geschraubt wurde. Komplett neue Kamerahardware spart man sich wohl für das OnePlus 7 im nächsten Jahr auf. Größte Neuheit ist der Nachtmodus, welcher eine etwas längere Belichtung mit Software-Verarbeitung kombiniert um bei schlechten Lichtverhältnissen etwas mehr rauszuholen.

Wunder sollten nicht erwartet werden, aber erste Versuche meinerseits lieferten zumindest bessere Ergebnisse als beim Vorgänger. Auch die restlichen Bilder sehen beim neuen Flaggschiff in den meisten Fällen etwas besser aus als beim OnePlus 6. Da jegliche Verbesserung durch Software zustande kommt, kann man sich als OnePlus 6 Besitzer aber sicher schon mal auf ein passendes Softwareupdate freuen. Anbei findet ihr erste Schnappschüsse vom Wochenende.

Polierte Software, mehr Performance

Kommen wir zu der größten Stärke von OnePlus, wenn man mich fragt – der Software. Diese wurde im Oneplus 6T noch mal auf Hochglanz poliert. An der Geschwindigkeit und vor allem den Animationen wurde noch mal gut optimiert. Das merkt man vor allem bei der Gestensteuerung. Diese verläuft wie bei Apples Implementierung samtweich, die Animation ist nun auch um einiges „organischer“. So „schrumpft“ das Appfenster beim Zurückkehren auf den Homescreen zurück in das jeweilige App-Icon. Beim OnePlus 6 war das Ganze noch rudimentärer, ein Update dürfte aber auch hier den Ausgleich schaffen. Die allgemeine Performance kann sich auch sehen lassen, diese ist noch ein winzigen Ticken zügiger als beim ohnehin schon schnellen OnePlus 6.

Akkulaufzeit – Darf es etwas mehr sein?

Auch beim Akku ist OnePlus spendabel und bringt mit 3700 mAh ordentliche 400 mAh mehr als im Vorgänger. Leider war meine Zeit mit dem Gerät bisher zu kurz, um die Akkulaufzeit richtig zu testen. Bei gleichzeitiger Nutzung mit dem OnePlus 6 konnte man aber schnell erkennen, dass das 6T immer ein paar Prozent mehr übrig hatte. Was der etwas größere Akku letztendlich bringt, klären wir in den nächsten Tagen im fertigen Testbericht.

Sonstiges

Leider ist aber nicht alles verbessert worden beim 6T. So trennt sich OnePlus nun wohl auch endgültig vom klassischen Klinkenanschluss und setzt nun ebenfalls auf eine Lösung mit USB C bzw. Bluetooth. Netterweise wird zumindest ein USB C auf 3,5mm Adapter beigelegt. Neu dafür integriert man eine für mich sehr spannende Neuheit, die zwar bald viele Hersteller bieten werden, ich aber noch nicht wirklich ausprobieren konnte – den Fingerabdruck Sensor im Display. Funktioniert das Ganze? Ja. Ist es besser als klassische Fingerabdrucksensoren? Nein, teilweise sogar langsamer und unzuverlässiger. Ist es aber ziemlich cool? Definitiv. Wem die Methode zu langsam ist, der kann auch auf das nicht 100% sichere Face Unlock setzen, welches man auch noch mal ein gutes Stück schneller machen konnte als im Vorgänger.

Erstes Fazit

Mit dem 6T bringt OnePlus keine bahnbrechenden Neuerungen, schraubt aber an wichtigen Punkten. Die Kamera wurde optimiert, der Akku vergrößert und die Notch noch kleiner gemacht. Ob das ausreicht, um einen Kauf zu rechtfertigen verraten wir euch in den kommenden Tagen. Der erste Eindruck an sich ist aber durchaus positiv zu bewerten. Die Chinesen konzentrieren sich auf ihre Stärken und bauen weiter Performance und Software aus, während die Konkurrenz wie z.B. Huawei mit dem Mate 20 Pro auf pure Hardware Power setzt. Das spiegelt sich auch im Preis wieder, denn wo Huawei gute 999€ verlangt, kann das OnePlus 6T bereits für 549€ ab dem 06.11 auf Oneplus.com und Amazon bestellt werden.

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