RTL steigt bei Formel 1 aus – Bezahlfernsehen schlägt Free-TV in die Flucht

Fernseh TV Header Sven Scheuermeier

RTL ist verdrängt. Der Free-TV-Sender trennt sich unfreiwillig von der Formel 1 und erliegt damit der Pay-TV-Konkurrenz, die sehr viel Geld locker macht.

Schon am vergangenen Sonntag gab es interessante Neuigkeiten aus der Sportwelt. Zum einen sickerten schon vorher die jetzt neu vergebenen Übertragungsrechte der Bundesliga durch, zum anderen verabschiedete sich RTL von der Formel 1. Es war die in Deutschland seit Jahrzehnten bekannte Adresse, um die Königsklasse des Motorsports kostenlos sehen zu können. Per Werbung finanziert aber deshalb für alle verfügbar. In Zukunft gehen die Formel 1 und Free-TV getrennte Wege, kündigt RTL überraschend nach gut 30 Jahren an – dabei wurde auch ein Vorwurf laut.

Profisport: Es geht immer ums Geld

Man trauert der Formel 1 bei RTL schon jetzt hinterher, denn die Entscheidung basiert mehr auf Entscheidungen der Konkurrenz. RTL hat sich nicht gegen die Formel 1 entschieden, zumindest nicht ganz freiwillig. Jedenfalls lassen das die Geschäftsführer das mit ihren Worten durchblicken. „Der Wettbewerb um die TV-Rechte hat sich verändert, den Markt teils überhitzt und damit den durchaus ambitionierten, dennoch wirtschaftlich vertretbaren Rahmen verlassen, den wir uns gesteckt haben.“

Oder in anderen Worten: Die Konkurrenz haut so viel Geld für die exklusiven Übertragungsrechte auf den Tisch, da kann und will RTL wirtschaftlich nicht mehr mithalten. „Was sich schon beim letztjährigen Rechtepoker um die Champions League andeutete, hat sich nun auch in der Königsklasse des Motorsport fortgesetzt: Sowohl etablierte als auch neue, nationale und internationale Player überbieten sich gegenseitig im Bestreben, Premium-Sportrechte exklusiv ins Pay TV zu führen.“

Der professionelle Sport ist inzwischen unfassbar aufgebläht. Es geht schon lange nicht mehr darum, wer vielleicht das coolste Konzept für TV-Übertragungen hat, sondern wer sich wirtschaftlich am meisten aus dem Fenster lehnt. Zwar ist viel Wettbewerb gut, doch die Herangehensweise scheint zuletzt in eine falsche Richtung abgedriftet zu sein. Es geht eben nur noch ums Geld. Wer sich bei Sky mal anschaut, was vor Fußballspielen, währenddessen, in der Halbzeit und im Anschluss trotz Pay-TV-Abonnement an Werbung läuft, kann sich auf die Zukunft nur noch bedingt freuen.

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