Seit Jahren verbaut Samsung in seinen Flaggschiff-Smartphones eine 200-Megapixel-Kamera, doch die beeindruckende Zahl hatte bislang einen Haken: Bewegte Motive waren oft unscharf, trotz oder gerade wegen der hohen Auflösung. Das Problem liegt bei der Kombination aus purer Datenmenge und zu langsamer Verschlusszeit – die meisten Konkurrenten verarbeiten ein Viertel der Megapixel.
Jetzt will Samsung nachbessern – mit gleich zwei Maßnahmen, die sowohl beim aktuellen Foldable als auch beim kommenden Top-Modell, dem Galaxy S26 Ultra, greifen sollen. Weil Samsung mit dem eigenen Bildsensor kostenmäßig gut fahren dürfte, wird man erneut keinen anderen Sensor verbauen, nicht von der Konkurrenz und nicht von sich selbst.
Fold 7 mit schnellerem Verschluss, S26 Ultra mit offenerer Blende
Schon das neue Galaxy Z Fold 7 bringt laut Hersteller eine „bis zu siebenmal schnellere Verschlusszeit“. Das bedeutet in der Praxis: deutlich bessere Chancen auf scharfe Fotos, selbst wenn das Motiv in Bewegung ist. Erste Beispiele zeigen, dass etwa rennende Hunde unter guten Lichtbedingungen bereits gestochen scharf eingefangen werden können. Doch: Die Tests basieren bislang auf optimalen Bedingungen – übliche Alltagsszenarien wurden von Testern kaum erfasst.
Der deutlich größere Schritt kommt mit dem Galaxy S26 Ultra im Frühjahr 2026. Hier setzt Samsung auf eine stark verbesserte Hauptkamera mit offenerer Blende – konkret soll der Sprung von f/1.7 auf f/1.4 erfolgen. Dieser scheinbar kleine Unterschied bringt enorme Auswirkungen mit sich: Rund 50 Prozent mehr Licht erreicht den Sensor, was vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen für hellere, klarere Aufnahmen sorgt. Gleichzeitig sorgt die größere Blendenöffnung für eine geringere Schärfentiefe – also mehr Bokeh und einen professionelleren Look.

Weniger Allrounder, mehr Spezialisierung
So vielversprechend die neuen Hardware-Facts klingen, bringen sie auch neue Herausforderungen mit sich. Die geringe Tiefenschärfe bei f/1.4 ist gerade bei Nahaufnahmen kritisch: Schon ein kleiner Wackler oder ein Atemzug kann reichen, damit wichtige Bildbereiche unscharf werden. Damit geht Samsung einen Schritt weg vom universellen Kamera-Allrounder und hin zu einem spezialisierten Werkzeug, das vor allem bei Porträts und Lowlight-Szenen brillieren kann.
Für das Fold 7 dürften Kamera-Fans ihre Erwartungen dennoch zügeln: Der Fokus liegt hier traditionell auf anderen Stärken. Anders beim Galaxy S26 Ultra – dort muss Samsung endlich beweisen, dass man für einen vierstelligen Preis auch bei bewegten Motiven und schwierigen Lichtbedingungen eine Top-Kamera erwarten darf.