Samsung scheint an reparaturfreundlichen Smartphones doch nicht so viel zu liegen

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Bild: Ashkan Forouzani/Unsplash

Die Reparaturkönige von iFixit haben Samsung eine Chance gegeben, sich für reparierbare Smartphones zu positionieren. Offenbar vergeblich.

iFixit, bekannt für seine Reparaturanleitungen und -teile, hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit Samsung zu beenden. Vor zwei Jahren startete das Unternehmen das „Samsung Repair Hub“-Projekt mit dem Ziel, ein reparaturfreundliches Ökosystem aufzubauen. Trotz großer Anstrengungen konnte iFixit dieses Versprechen jedoch nicht erfüllen.

Hauptgrund für das Scheitern seien die anhaltenden Hindernisse gewesen, die Zweifel an Samsungs Engagement für mehr Reparierbarkeit aufkommen ließen. So war es für iFixit nicht möglich, Ersatzteile zu Preisen und Mengen an lokale Reparaturwerkstätten zu liefern, die wirtschaftlich sinnvoll gewesen wären. Die hohen Teilepreise führten dazu, dass viele Verbraucher sich eher für einen Geräteaustausch als für eine Reparatur entschieden.

Zudem bliebe das Design der Galaxy-Geräte weiterhin „frustrierend verklebt“, was den Verkauf von Akkus und Bildschirmen in vormontierten Einheiten erforderte und die Kosten erhöhte. Ab Juni 2024 wird iFixit nicht mehr als designierter Anbieter von Samsung-Ersatzteilen und -Werkzeugen fungieren. Auch die bisherige Mengenbegrenzung von sieben Teilen pro Reparaturwerkstatt und Quartal entfällt.

Bestehende Informationen bleiben auf iFixit erhalten, aber es wird keine direkte Zusammenarbeit mit Samsung zur Entwicklung neuer Anleitungen mehr geben. iFixit wird weiterhin Ersatzteile und Reparatursets für Samsung-Geräte anbieten, wobei sowohl Originalteile als auch Alternativprodukte klar gekennzeichnet werden.

Trotz der Enttäuschung über Samsung setzt iFixit seinen Weg in eine reparaturfreundlichere Zukunft fort. Das Unternehmen liefert weltweit immer mehr Ersatzteile, steigert das Bewusstsein für Drittreparaturen und beweist Herstellern, dass Reparaturen ein gutes Geschäft sind. Partnerschaften mit anderen Unternehmen, wie dem E-Reader-Hersteller Kobo, würden erfolgreich verlaufen.

iFixit sieht unabhängige Reparaturbetriebe als Lebensader der Wirtschaft, die jedoch durch Monopolisierung aus dem Markt gedrängt werden. Einige Unternehmen behindern Reparaturen durch restriktive Praktiken, wie die Blockierung essentieller Teile und Werkzeuge oder überhöhte Zertifizierungsanforderungen. iFixit setzt sich daher für reparaturfreundliche Gesetze und Maßnahmen zum Schutz des Rechts auf Reparatur ein.

Obwohl die Partnerschaft mit Samsung nicht den gewünschten Erfolg brachte, bleibt iFixit optimistisch und fokussiert sich darauf, das Reparaturerlebnis für Kunden zu verbessern und unabhängige Werkstätten zu unterstützen. Mit einer erweiterten Teilepalette, neuen Herstellerkooperationen und dem Einsatz für das Recht auf Reparatur wolle iFixit auch in Zukunft eine Vorreiterrolle einnehmen.

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