Stiftung Warentest informiert über gefälschte Testportale im Netz

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unsplash.com @maxwellridgeway

SEO oder auch „Search Engine Optimization“ gehört im Web dazu, doch in den letzten Jahren sind immer mehr Fake-Webseiten nur für diesen Zweck aus dem Boden gesprießt. Es werden Testberichte erfunden und gefälscht, nur um eine Vergleichswebseite für bestimmte Produkte bieten zu können, um letzten Endes über Käufe der Besucher eine Provision zu erhalten. Letzteres ist ganz normal im Netz, auch wir und viele andere setzen auf sogenannte Affiliate-Links, nur sind unsere Artikel echt und nicht frei erfunden.

Jedenfalls berichtet Stiftung Warentest ausführlich über die unzähligen Vergleichsportale. Einige werben zum Teil sogar damit, dass die jeweiligen Produkte durch die Stiftung Warentest getestet worden sind, was allerdings nicht der Wahrheit entspricht. Ebenso werden Rezensionen und Bewertungen frei erfunden, damit die Produkte im guten Licht stehen. Eine Produktbeschreibung besteht häufig nur aus dem, was der Hersteller bei Online-Shops hinterlegt.

Die Stiftung Warentest hat Puzzles mit Minion-Figuren geprüft, sogar Ameisenfarmen, Bayern-Flaggen und Wasser­bomben. Das stimmt zwar nicht, steht aber so im Internet: bei dmkg.org. Dort lauern erfundene Sieger. Über der Tabelle prangt: „Testsieger & Testbe­richte der Stiftung Warentest“. Wir haben all das nicht getestet und auch nicht darüber berichtet. Die Website ist ein Fake-Test-Portal, das mit falschen Tests Kasse macht und Verbraucher täuscht. Die Bewertungen sind frei erfunden oder basieren nur auf Internetrecherchen.

Testverlierer werden zum Testsieger

Ein krasses Beispiel: ein Kinder­wagen, der in unserem Test unter anderem wegen deutlicher Mengen des vermutlich Krebs erzeugenden Schad­stoffs Naph­thalin durch­fiel. Ein Vergleichs­portal pries ihn an und behauptete, er entspreche „rundum den Empfehlungen der Stiftung Warentest“.

Für Google und ähnlich automatisierte Dienste ist schwer, einen Unterschied auszumachen. Egal ob wir da über derartige Testportale sprechen oder News-Webseiten, die Qualität der Inhalte können von Algorithmen nur bedingt bewertet werden. Ein Problem für die Nutzer, denn reine Affiliate-Seiten mag man bei Google eigentlich nicht, verhindern lassen sie sich bis heute aber auch nicht.

Die Auswüchse lassen sich im Internet bestaunen. Gibt man ein beliebiges Produkt – zum Beispiel Rasenmäher – zusammen mit dem Wort „Test“ bei Google ein, bleibt einem die Spucke weg. Auf der ersten Ergeb­nisseite präsentiert die Such­maschine über­wiegend Fake-Tests, teils stehen sie ganz oben im Ranking.

Gefälschte Testportale lassen sich erkennen, auch für Nutzer mit weniger Erfahrung. Zum einen gibt es häufig ausschließlich positiv bewertete Produkte, die auch noch ausschließlich mit Produktbildern des Herstellers und nicht mit echten Fotos bebildert werden. Wie bereits weiter oben im Text erwähnt, fehlt auch häufig ein echter Testbericht, stattdessen werden nur Funktionen aufgezählt und Angaben des Herstellers wiedergegeben.

Ein weiterer Tipp: Wer nach Produkten im Netz sucht, sollte mehrere Shops checken, mehrere Testberichte und eben auch mehrere Vergleichsportale. Ungereimtheiten fallen spätestens dann auf.

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