Zollpolitik als Türöffner: Samsung erobert Apple-Geschäft zurück

Samsung-Galaxy-Kamera-Hero

Bild: Samsung

Die angespannte Handelspolitik unter Donald Trump verändert die globalen Lieferketten der Technologiebranche grundlegend. Samsung profitiert nun direkt von dieser Entwicklung und sichert sich einen strategisch wichtigen Auftrag von Apple für die iPhone-Produktion, berichtet die Financial Times.

Der südkoreanische Konzern wird demnach in seinem texanischen Werk Bildsensoren für künftige iPhones fertigen. Diese Komponenten sind das Herzstück moderner Smartphone-Kameras und bisher fest in japanischer Hand. Sony war bislang Apples alleiniger Lieferant für diese Komponenten, dessen Sensoren vom Auftragsfertiger TSMC in Japan produziert werden.

In der Pressemitteilung von Apple heißt es:

Apple arbeitet auch mit Samsung in dessen Fabrik in Austin, Texas, zusammen, um eine innovative neue Technologie zur Herstellung von Chips auf den Markt zu bringen, die weltweit noch nie zuvor eingesetzt wurde. Durch die Einführung dieser Technologie zunächst in den USA wird diese Anlage Chips liefern, die die Leistung und Energieeffizienz von Apple-Produkten optimieren, darunter auch iPhone-Geräte, die weltweit ausgeliefert werden.

Apple (maschinell übersetzt)

Trumps Ankündigung, Halbleiterimporte mit 100-prozentigen Strafzöllen zu belegen, dreht die Machtverhältnisse um. Unternehmen mit US-Produktionsstätten sollen von den Zöllen ausgenommen werden. Samsung investierte rechtzeitig Milliarden in amerikanische Fabriken, Sony hingegen produziert weiterhin ausschließlich in Asien.

Für Samsung bedeutet der Deal mehr als nur ein neuer Kunde. Das Unternehmen kehrt damit zu Apple zurück, nachdem beide Konzerne sich vor über einem Jahrzehnt nach erbitterten Patentstreitigkeiten trennten. Apple hatte Samsung damals als Hauptlieferanten fallengelassen und auf den taiwanesischen Konkurrenten TSMC gesetzt.

Die Strategie zahlt sich aus: Erst vergangene Woche sicherte sich Samsung einen 16,5-Milliarden-Dollar-Vertrag mit Tesla. Beide Deals zeigen, wie Handelspolitik Industriestrukturen neu ordnet. Während asiatische Konkurrenten unter Zolldruck geraten, positioniert sich Samsung geschickt als „amerikanischer“ Produzent und gewinnt dadurch entscheidende Wettbewerbsvorteile.

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