Werbung zerstört den Flow in immer mehr Diensten und Geräten, die der Konsument allerdings schon bezahlt hat oder gar monatlich mit einem Abonnement bezahlt. In meinen Augen ein entscheidender Unterschied zu einer Webseite, die dem Nutzer keinen Cent kostet. Gerade Amazon macht sich unbeliebt.
Noch nicht überall, aber zumindest in den wichtigsten Alexa-Märkten, führt eine neue Anzeigenstrategie auf den Echo Show-Geräten von Amazon für schlechte Laune bei den Konsumenten. Auf den Alexa-Lautsprechern mit Bildschirm tauchen nun immer häufiger Werbeanzeigen im Vollbild auf – der Nutzer kann dagegen nichts unternehmen.
Diese Anzeigen erscheinen zwischen Fotos im Photo-Frame-Modus oder zwischen Inhalten wie Musik, Rezepten oder Nachrichten, schreiben die Kollegen von The Verge. Nutzer berichten, dass sich die Anzeigen nicht dauerhaft abschalten lassen, auch nicht über Feedback- oder „Daumen runter“-Optionen. Es gibt auch keine günstigeren Preise für die Hardware, die die Werbung rechtfertigen würde.
Und so folgt für immer mehr Kunden nur ein Fazit: Amazon übertreibt es mit der Werbung auf Geräten, die Kunden voll bezahlt haben. Beschwerden häufen sich in sozialen Medien und auf Plattformen wie reddit. Einige Nutzer haben ihre Echo Shows daraufhin eingepackt und an Amazon für eine Rückerstattung zurück geschickt.
Amazon rechtfertigt sich mit den üblichen Floskeln: Kunden sollen „neue Inhalte und Produkte entdeckten“, außerdem seien die Werbeanzeigen und ein sehr kleiner Teil der Nutzererfahrung. Andere Amazon-Leute sprechen sogar davon, dass die Werbeanzeigen derart relevant sind, dass man sie als Add-on und eben nicht als Werbung sieht.
Aber es gibt auch eine vorsichtige Entschuldigung, denn die aktuelle Umsetzung der Werbung sei „zu zufällig“ und daran müsse man arbeiten. Dass es zukünftig wieder weniger Werbung gibt, davon ist jedoch nicht auszugehen. Amazon verdient damit Geld und das ist letztlich das Ziel des börsennotierten Konzerns.