In der Regel ist Google der Hersteller, der die eigenen Smartphones zuerst mit neuen Sicherheitsupdates und Android-Versionen ausstattet. Tatsächlich duldet der Konzern nicht, dass andere Geräte eher als die der Pixel-Reihe beliefert werden. Das haben wir uns schon gedacht. Und es gab hierzu auch ähnlich klingende Gerüchte in der Vergangenheit. Nun äußerst sich eine führende Person eines Smartphone-Start-Ups hierzu.
Google möchte nicht, dass andere Hersteller schneller sind
Vor wenigen Tagen berichteten wir über OSOM, die erstmals über ihr neues – in 2022 kommendes – Android-Handy geplaudert haben. Die ehemaligen Essential-Mitarbeiter sind bereit für ein neues Kapitel. In einem ausführlichen Interview mit Androidpolice verriet der Gast, dass man zu Essential-Zeiten von Google sogar dafür gerügt wurde, neue Sicherheitsupdates zu schnell ausgeliefert zu haben.
Sinngemäß hieß die Nachricht von Google wohl: „Wir werden Ihnen nicht erlauben, Ihr Update zu pushen, bevor das Pixel-Team bereit ist“. Was in Anbetracht der aktuellen Situation rund um die Pixel 6-Serie amüsant ist. Hier hat Google gerade mächtige Probleme, das aktuelle Dezember-Update fehlerfrei unter die Leute zu bekommen.
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Ich finde die Überschrift sehr irreführend:
Noch bevor die Öffentlichkeit mit einem Update beliefert wird, haben Entwickler und Hardwarehersteller Zugriff darauf. Und fast jeder Hersteller schraubt daran kräftig rum, und wird nicht fertig damit, wenn die finale Version veröffentlicht wird.
Und mal ganz ehrlich: Welches Unternehmen dieser Welt unterstützt die Konkurrenz.
Dass dieser Vorwurf von den Entwicklern der Totgeburt Essential Phone kommt, spricht Bände.
Ich weiss aus sicherer Quelle, dass Google die entsprechenden Sicherheits-Patches bereits mindestens 4 Wochen vor Release weitergibt, damit auch andere Hersteller die fehlerfreie Funktion der Geräte sicherstellen können und notfalls nachjustiert können. Je nach verbauten Hardware können auch sicherheitsrelevante Änderungen große Probleme verursachen, welche an anderer Stelle angepasst werden müssen um die Funktionalität sicherzustellen.
Im Android-Sicherheitsbulletin ist dies auch explizit so angegeben
„(…)Android-Partner werden mindestens einen Monat vor der Veröffentlichung über alle Probleme informiert.(…)“.
Und ja, Google lässt sich bei der Zertifizierung natürlich Zeit und kassiert auch recht gut ab soweit ich weiss.
Manchmal schludern aber auch die Provider, welche Updates für gebrandete Geräte zusätzlich freigeben müssen.
Bei Android erfindet man das Rad seit Jahren neu – ich glaube kein anderes aktuelles Betriebssystem ist so stark abhängig von Änderungen der Hersteller. Bei Android ist man noch immer nicht in der Lage zentrale Updates zu liefern wie man es z.B. von Windows oder auch Linux kennt.