Größere Engpässe können dafür sorgen, dass in den kommenden Monaten wieder billige Android-Smartphones mit deutlich weniger Speicher in den Markt gedrängt werden. Das Problem ist ein anhaltender Engpass bei DRAM-Speicher, die Preise werden drastisch ansteigen und Hersteller werden das umgehen wollen.
Aber statt die Preise der Endprodukte stark steigen zu lassen, rechnet man bei TrendForce eher damit, dass günstigere Android-Smartphones einfach wieder mit weniger Speicher angeboten werden. In den günstigeren Modellen könnte es dazu kommen, dass es 2026 vermehrt zur Rückkehr von Geräten mit nur 4 GB RAM Arbeitsspeicher kommt.
Sogar der microSD-Slot könnte seine Rückkehr feiern
Beim integrieren Datenspeicher sind wohl ebenfalls Auswirkungen zu erwarten, was die Hersteller möglicherweise dazu verleitet, den microSD-Slot wieder einzuführen. Sicher scheint jedenfalls zu sein, dass sich die Smartphone-Hersteller bei den Speichermodulen etwas einfallen lassen werden und das nicht unbedingt zu Gunsten der Nutzer.
Es ist auch möglich, dass die Preise bestehender Modelle nicht so schnell nach Marktstart fallen und daher länger stabil bleiben. Beobachten können wir das womöglich schon bei der Redmi Note 15-Serie von Xiaomi. Kunden sollten also genau hinschauen, wenn das Budget eher im mittleren Bereich ist, was man sich kauft und dabei nicht auf Tricks wie „virtueller RAM“ und solche Dinge reinfallen.
Ich würde heute kein Smartphone mehr unter 8 GB RAM Arbeitsspeicher kaufen. Auch beim Datenspeicher sollten es im besten Fall wenigstens 256 GB sein, denn selbst simple Apps sind inzwischen echte Speicherfresser, da muss man noch nicht mal Spiele installieren. Bei der genannten Xiaomi-Gerätereihe gibt es sogar wieder Modelle ohne 5G, die würde ich ebenfalls nicht mehr kaufen.
Marktverhalten je nach Preisklasse unterschiedlich: Weniger Speicher oder kein Upgrade
Konkret erwartet TrendForce im kommenden Jahr, dass in der Einstiegsklasse wieder deutlich häufiger nur 4 statt 6 oder 8 GB RAM integriert werden. In der Mittelklasse rechnet man eher mit 6 bis 8 GB RAM und deutlich weniger Modellen, die über 12 GB RAM verfügen. In der Oberklasse erwartet man keinen Rücksetzer, aber einen deutlich verlangsamten Übergang zu 16 GB RAM und daher mehr Modelle mit 12 GB RAM.
Was von den erwarteten Schritten bei uns in Europa ankommt, müssen wir freilich erst einmal abwarten. Bei uns sind die Budgets anders, da könnten die Auswirkungen eher darin liegen, dass die Mittelklasse preisstabil bleibt und eben keinen Zuwachs beim Speicher bekommt, was Kunden sicherlich verkraften können.
