HTC One X im Test: Solides Flaggschiff-Smartphone mit kleinen Schwächen

HTC One X Unboxing

HTC One X UnboxingMehrere Wochen habe ich nun das brandneue HTC One X in meinem Besitz und hatte es mir direkt mit dem Vorhaben zugelegt, damit mein mich bisher begeisterndes Samsung Galaxy Nexus zu ersetzen. Grund dafür war neben dem offenbar sehr gutem Display auch die möglicherweise wesentlich bessere Kamera, zu dem hörte sich Polycarbonat doch besser als Kunststoff an, des Weiteren konnte der Prozessor aufgrund des fünften Stromsparkerns bisher mit guten Werten im Standby überzeugen.

Generell sind die Erwartungen hoch gewesen, HTC hat auch einiges versprochen und wenn die ihre Resourcen ausnutzen, dann kann der taiwanische Hersteller tatsächlich die besten Geräte entwickeln bzw. herstellen. Das One X dürfte auch das von mir am intensivsten genutzte Gerät gewesen sein, welches ich so in den letzten Monaten zur Verfügung hatte. Immerhin wollte ich natürlich wissen, ob Sense 4 wirklich so stark verbessert wurde, die ImageSense-Kamera hält, was HTC verspricht, und ob der Tegra 3 von Nvidia tatsächlich so schlecht ist, wie so oft in letzter Zeit suggeriert wird.

Optik, Haptik und das Display

HTC will mit dem One X gleich mehrere Maßstäbe setzen, das macht sich schon auf den ersten Blick bemerkbar, wenn man das Gerät aus seiner kleinen und wenig pompösen Verpackung holt. Da strahlt es einen an, das 4,7 Zoll Display und das extrem schicke, in meinem Fall weiße Polycarbonat-Gehäuse. Alles wirkt wie aus einem Guss, das sogenannte Unibody-Gehäuse ist wahnsinnig schick geworden und HTC hat ein ziemlich gutes Finish hinbekommen, in dem man nicht einfach nur ein Display ein eine Schale presste, sondern das Display auf der Frontseite dank der abgerundeten länglichen Kanten richtig gut in Szene setzt. Das schaut nicht nur gut aus, sondern fasst sich ebenfalls sehr gut an.

Die Optik ist also absolut gelungen und auch die Haptik kann sich sehen lassen, auch wenn es nicht so gut wie ein Galaxy Nexus in der Innenfläche der Hand liegt, so fasst es sich dennoch gut an. Die zu allen Seiten abflachende Gehäuserückseite lässt das Gerät zwar nicht zum Handschmeichler werden, sorgt aber für einen netteren Touch als die meisten anderen Geräte dieser Klasse. Das in meinem Fall matte Gehäuse fühlt sich extrem hochwertig an und sorgt zugleich für ganz guten Grip. Es hält aber das, was die Optik im Vorfeld versprochen hatte, hoffentlich auch auf längere Zeit.

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Das Display selbst macht auch aktiviert einen sehr guten Eindruck, die Farben wirken allesamt sehr satt, das Weiß ist nicht perfekt aber gut und selbst die Schwarzwerte sind nicht so schlecht wie bei den SLCDs der letzten Generationen. Perfekt wirkt dir Darstellung vor allem durch den Bau des Gerätes, da zwischen oberster Glasscheibe und dem eigentlichen Display kein Abstand mehr vorhanden ist, es wirkt wie als würde man direkt auf dem Display rumtouchen. Generell wirkt dadurch das Bild ganz anders als bei der Konkurrenz, zudem spiegelt das Display deshalb gefühlt weniger als andere und starke Sonneneinstrahlung steckt es lachend weg. Es ist definitiv das beste Smartphone-Display am Markt, da kann ich den meisten Kollegen nur zustimmen, der Vergleich mit dem kommenden Galaxy S3 wird spannend. (Vergleich mit dem Galaxy Nexus-Display)

Sense 4

Wenn man das One X angeschaltet hat, dann ist natürlich HTC Sense 4 der erste auffällige Bereich der Software. Die von HTC eigens entwickelte Oberfläche liegt über Ice Cream Sandwich und verdeckt dessen Optik leider nahezu komplett. Glücklicherweise aber auch nur die Optik, denn die gewohnten Funktionen der aktuellsten Android-Version bleiben natürlich vorhanden, zudem wird das System durch eine bessere Integration von Diensten wie Facebook in den Kalender und in die Kontakte oder auch den mit Icons, Widgets und Co. belegbaren Homescreen spürbar positiv erweitert. Über Sense 4 gibt es an dieser Stelle nur zu sagen, dass es nicht wie seine Vorgänger das System ausbremst oder negativ beeinträchtigt, an die Optik muss man sich gewöhnen aber der Rest kann überzeugen.

Gepennt hat man leider beispielsweise beim Homescreen, man verzichtet zwar auf die feste Suchleiste von Google, nutzt aber leider nicht den gewonnenen Platz für eine weitere Icon-Reihe. So hat auf dem Homescreen allerdings jedes Icon so viel Freiraum um sich herum, dass man nie aus Versehen aufs falsche Icon drücken kann. Positiv auffällig ist wiederum der Task-Viewer, diesen hat man nicht nur optisch angepasst, sondern er läuft schön flüssig und lässt sich deshalb besser bedienen als etwa auf dem Galaxy Nexus.

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Die Kameras

Wenn etwas an den letzten HTC-Smartphones immer maximal mäßig war, dann waren es die rückseitigen Kameras. Doch hier hat man sich ebenfalls stark verbessern können, die verbaute 8 Megapixel Kamera auf der Rückseite macht eine gute Figur, die Funktionen wie Live-Effekte oder der sogenannte Burst-Mode sind nur das i auf dem Tüpfelchen. Bilder bei ausreichend Tageslicht sind für mein Verständnis im Vergleich zu meinen bisherigen Geräten sehr gut, bei weniger Tageslicht setzt allerdings ein stärkeres Bildrauschen ein, der integrierte LED-Blitz ist zudem etwas schwach.

Praktisch ist in der Kamera-App die gleiche Oberfläche für Videos und Fotos, man muss hier also nicht zwischendrin immer hin- und herwechseln. Während eines Videos lässt sich via Touch immer neu fokussieren, dies ist auch bei Fotos möglich, zudem kann man den nervigen Ton des Auslösers deaktivieren und während eines Videodrehs gleichzeitig Fotos schießen. HTC bietet insgesamt ein gutes Kamera-Paket im One X, nicht übermäßig stark aber ausreichend für das ein oder andere Foto. Etwas kräftiger werden Fotos im HDR-Modus, Beispielfotos und ein Video könnt ihr euch hier herunterladen. Insgesamt hatte ich mir hier mehr versprochen, eventuell hat HTC aber auch unbeabsichtigt die Erwartungen zu hoch geschraubt.

Die Frontkamera macht ihren Job, bietet allerdings keinerlei Features an, welche mit der rückseitigen Kamera genutzt werden können.

Sound

Hierzu kann ich leider kaum Vergleichswerte zurückgreifen, da ich selten mit einem Smartphone Videos gucke oder Musik über den integrierten Lautsprecher höre. Auf jeden Fall macht der hintere Lautsprecher mächtig krach, ohne dabei aber zu scheppern oder andere nervende Störgeräusche zu entwickeln, das Klangbild stellt mich zufrieden und liefert eigentlich das, was man von so einem Teil erwartet. Auch die mitgelieferten Kopfhörer machen auf mich einen guten Eindruck, der Klang ist ebenfalls gut und die Verarbeitung scheint hochwertig.

HTC Beats Audio One X

Performance & Akku

Das größte Manko des HTC One X ist sicherlich der Prozessor, denn es ist hier lediglich der Nvidia Tegra 3 verbaut. Der klingt ja erst mal beeindruckend, weil Quad-Core und so, ist er aber definitiv nicht. Die Leistung ist im Alltag nahezu gleich wie bei schon etwas älteren Dual-Core-Prozessoren. Das liegt vor allem daran, dass die vier Prozessorkerne auf alter Fertigungstechnologie und ARM-Plattform basieren, das sorgt in aller erster Linie für nicht so hohe Energieeffizienz und weniger Leistungsfähigkeit als bei aktuelleren Prozessoren wie dem MSM8960 (Dual-Core) im kleineren HTC One S. Dennoch gibt es hier nichts groß zu meckern, denn der Prozessor verrichtet seine Arbeit gut, ist im Web und beim Multitasking manchmal doch wesentlich fixer als andere Prozessoren, wärmt zudem an kalten Tagen ganz gut die Hände. Man bekommt hier aber definitiv keinen handlichen Super-Computer, von diesem Gedanken kann man sich gleich befreien.

Wenn man Quad-Core hört, dann hat man sicherlich auch direkt die möglicherweise nicht so gute Akkulaufzeit im Kopf. Hier wiederum spielt der Tegra 3 von Nvidia seine Stärken aus, denn er hat einen fünften weniger leistungsfähigen Kern mit an Bord, welcher für die Hintergrundarbeiten wie Synchronisierung etc. vorgesehen ist, das spart sehr viel Akku vor allem auch im Standby. Zudem hat HTC hier einen 1800mAh großen Li-Polymer-Akku verbaut, welcher länger haltbar sein soll und beständiger für kälte sowie hitze ist. Generell bleibt an dieser Stelle zu sagen, je nach Nutzung schaffe ich mit dem One X genau wie mit dem Galaxy Nexus 24 Stunden oder mehr mit einer Ladung, harte Arbeitstage mit viel Bewegung sind aber auch zu bestehen, 12 Stunden sollten also auch bei mehr Nutzung drin sein.

Bekannte Probleme & nervige Dinge

Eigentlich möchte ich euch nicht gleich die Lust auf das One X verderben, dennoch gibt es bereits bekannte Probleme, welche allerdings nur teilweise auftreten. So reden einige davon, dass das Display etwa bei gräulichen Farbtönen flackert, was ich bei meinem Gerät nicht nachvollziehen kann und es möglicherweise auch eine Art optische Täuschung sein kann. Ein zweites Problem ist zudem, dass man aufgrund der Bauert am Rand des Display Druckstellen erzeugen kann, was allerdings nicht so extrem gepusht werden sollte, wie ich hier bereits erklärte.

Ein Punkt, der mich persönlich extrem nervt, ist die Dauer, wenn man von UMTS auf WLAN wechselt und umgedreht. Das sind zwar nur ein paar Sekunden, konnte das Galaxy Nexus aber quasi ohne Wartezeit bewerkstelligen.

Fazit

Wer sich mit dem HTC One X am ersten Tag der Verfügbarkeit schon etwas auseinandergesetzt hatte, zumal nahezu alle großen internationalen Kollegen ein Gerät zum Test schon länger hatten und dann ihre Berichte veröffentlichten durften, musste feststellen, das neue Flaggschiff-Smartphone aus Taiwan ist nahezu makellos. Und jep, HTC hat gute Arbeit geleistet, das Gerät erlaubt sich nur kleine Schwächen und die sind verkraftbar. Es gibt in meinen Augen nichts, was mich jetzt dazu animieren könnte, wieder zurück zum Galaxy Nexus zu greifen, nicht mal das „nackte “ Android. Der erwartete Überflieger ist es aber nicht.

Man muss für sich selbst entscheiden, ob denn die nicht erweiterbaren ca. 25GB Datenspeicher zu wenig sind, ob ein 4,7 Zoll großes Display nicht doch zu groß oder ob ein nicht wechselbarer Akku wirklich inakzeptabel ist. Für mich persönlich alles keine Störfaktoren, ich habe mich an die übergroßen Displays gewöhnt, Datenspeicher benötige ich im Smartphone nicht viel und kein Gerät habe ich so lange Zeit, dass ich einen Akku wechseln müsste. Sense 4 ist verkraftbar, obwohl es für einige dennoch „zu schwer wiegt“, ich persönlich kann damit leben. Der ursprüngliche Preis von 600 Euro ist etwas übertrieben, 540 Euro wie zum Start des Galaxy Nexus wären auch dem Endkunden gegenüber fairer.

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