Smarthome: Andere Handys können haben, was bei Google Pixel fehlt

Nest Lautsprecher Ok Google Assistant Head

  • Sonos hat mit einer Klage gegen Google gewonnen.
  • Der US-Konzern musste seine Produkte verändern.
  • Aber nur zum Nachteil der Pixel-Nutzer?

Es gab vor wenigen Tagen für Google eine erhebliche Niederlage gegen Sonos vor Gericht. Man hat gegen einige Patente verstoßen. Google musste reagieren und diverse Funktionen von den eigenen Geräten entfernen, wozu die Nest-Lautsprecher und auch die Pixel-Handys gehören. Im öffentlich einsehbaren Quellcode offenbaren sich Kuriositäten.

Pixel: Leiden nur die Besitzer der Google-Handys?

Google hat eine fest in Android verankerte Funktion per Update nämlich nur bei den eigenen Telefonen abgeschaltet. Dafür muss nur ein einziger Wert umgeändert werden – auf „false“ statt „true“. Schon ist die Lautstärkesteuerung einer Lautsprechergruppe vom Smartphone aus nicht mehr möglich. Aber das gilt eben nur für die Pixel-Handys, wie der Kollege Mishaal Rahmen entdeckt hat.

Desaster: Nutzer-Wut über Googles Notlösungs-App für Nest und Co.

Er sagt in einer Analyse auf Esper.io: „Aber es bietet OEMs auch eine einfache Möglichkeit, ihre eigenen Geräte mit aktivierter Funktion auszuliefern. Ein OEM müsste lediglich AOSP (Android) mit GMS (Google-Dienste) erstellen und den Standardwert („true“) für das Flag „config_volumeAdjustmentForRemoteGroupSessions“ beibehalten.“

Das ist natürlich maximal kurios. Andere Android-Hersteller scheinen problemlos das verwenden zu können, wofür die Pixel-Handys ein Verkaufsverbot erfahren würden.

Jetzt ist es spannend zu sehen, ob die Umstände so bleiben werden. Google dürfte aber an einer anderen Methode tüfteln, damit auch Pixel-Besitzer wieder einfacher ganze Lautsprechergruppen steuern können. Das hoffen wir jedenfalls an dieser Stelle sehr!

Zwei größere Android-Updates noch in diesem Jahr

Android 12L ist die erste Chance und im Herbst kommt mit Android 13 die nächste. Es ist meiner Meinung nach derzeit maximal unbefriedigend, dass wir nicht mehr alle Nest-Lautsprecher einer Gruppe mit einem einzigen Befehl in der Lautstärke verändern können.

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3 Kommentare zu „Smarthome: Andere Handys können haben, was bei Google Pixel fehlt“

  1. Thomas Höllriegl

    Bitte, Google LLC., kauft diesen Saftladen, schmeißt die Verantwortlichen raus und dann habt ihr gleich Audio-Hardware mit dabei. Die Lautsprecher von Google sind zwar kein Schrott, aber wirklich guter Klang … äh … klingt anders.

  2. Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, in der ich einen Sonos-Play hatte. Das Gerätekonzept ist natürlich prima, aber die dazugehörige Smartphone-App war immer uninnovativ und richtig schlecht, auf nachdem sie neu geschrieben wurde.
    Und Jahre musste ich warten, bis die Unterstützung für Google Play Music endlich da war. Das war dann ein richtig schönes Gespann.
    Ich finde auch, Sonos sollte aufgekauft und zerlegt werden, die sind einfach eine Katastrophe. Außer vielleicht die Hardwareabteilung.

  3. Was übersehen wird: Die Ursache ist nicht Sonos, sondern ein kaputtes System zum Schutz trivialer Einfälle.

    Historisch war ein Patent dazu da, Erfindungen zu verbreiten, sie so zu publizieren, dass auch andere sie nutzen können. Wenn dann jemand das Gerät nachbaut, bekommt der Erfinder die ersten Jahre eine Lizenzgebühr, einen Ausgleich dafür, dass er seinen Einfall für alle zur Nachahmung offenlegt.

    Heute werden Patente aber auch verwendet, andere daran zu hindern, auf den gleichen Algorithmus zu kommen. Es gibt aber nur ein korrektes Ergebnis. Auf dieses darf ein Entwickler selbst dann nicht kommen, wenn er sich den Weg selbst ausgedacht hat oder das Ergebnis notwendig ist, um sich z.B. an einen Netz-Standard zu halten. Es wird damit dann nicht allein das Programm des Erfinders geschützt (was auch ohne Patent das Urheberrecht leistet), sondern auch jeder selbständige Gedankengang andere zum selben Problem oder zur Erfüllung desselben Standards unterbunden.

    Und wer sich nicht an diesem kaputten System beteiligt, bestraft sich selbst. Der Nachweis, dass ich vor einem Patentinhaber den gleichen Gedankengang hatte, ist oft recht teuer. Es sei denn ich patentiere vorher selbst. Dann kommt es dann im Wesentlichen auch nicht mehr darauf an, wenn viel von dem Programmcode im Patent freie Software war, also gar nicht vom Patentinhaber erschaffen wurde.

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