Telegram-Hammer, aber kein Verkauf wie bei WhatsApp

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Christian Wiediger, Unsplash

Telegram ist mit ca. 500 Millionen Nutzern ein sehr populärer Messenger für Smartphones und Computer, steht trotz einer teilweise anderen Herangehensweise vor ähnlichen Problemen wie die Konkurrenz. Auch bei Telegram muss man aus vielerlei Gründen etwas Geld verdienen, um Infrastrukturen aufrechtzuerhalten und Entwickler wollen auch bezahlt werden. Zum Fest also der Telegram-Hammer, der für irgendeinen Zeitpunkt schon länger zu erwarten war.

Man scheint bei Telegram etwas verbittert, anders kann ich mir die Seitenhiebe gegen WhatsApp jedenfalls nicht erklären. Auch diesmal fehlt der Schlagaustausch nicht. Telegram hat Wege zur Finanzierung gefunden, geht aber nicht wie WhatsApp den einfachen Weg über den Unternehmensverkauf. Telegram will unabhängig bleiben, um weiterhin „qualitativ hochwertigen Service“ zu bieten. Damit müssen die unzensierten Kanäle für Verschwörer, Rechte, Drogen und andere Gruppierungen gemeint sein.

„Wir werden einige neue Funktionen für Business-Teams oder Power-User hinzufügen. Einige dieser Funktionen werden mehr Ressourcen benötigen und von diesen Premium-Anwendern bezahlt werden. Normale Nutzer werden Telegram weiterhin genießen können – kostenlos, für immer.“

Für Endbenutzer weiterhin kostenlos, aber zukünftig auch mit Werbung

Ein weiterer Weg zur Finanzierung ist Werbung, die es in Telegram zukünftig geben soll. Zunächst aber nicht in privaten Einzelchats oder Gruppen, das wäre zu viel des Guten. Tatsächlich möchte Telegram das Problem der Eigenwerbung großer Kanäle angehen. Gerade dort, wo Menschen „eingefangen“ werden, machen diese Menschenfänger auch fleißig am laufenden Band eine Menge Eigenwerbung. Telegram will das verhindern, es sollen offizielle Werbefunktionen folgen.

„Die Anzeigen, die sie schalten, sehen aus wie normale Nachrichten und sind oft aufdringlich. Wir werden dies beheben, indem wir unsere eigene Anzeigenplattform für öffentliche One-to-Many-Kanäle einführen – eine, die benutzerfreundlich ist, die Privatsphäre respektiert und uns erlaubt, die Kosten für Server und Traffic zu decken.“

Nicht nur in die eigene Tasche soll Geld fließen. Telegram will Creator und Kanäle über eine Erfolgsquote beteiligen. Das ist der Punkt, der besonders fair in meinen Ohren klingt.

„Wenn wir zum Beispiel große öffentliche One-to-Many-Kanäle über die Werbeplattform monetarisieren, werden die Besitzer dieser Kanäle kostenlosen Traffic im Verhältnis zu ihrer Größe erhalten. Oder, wenn Telegram Premium-Sticker mit zusätzlichen ausdrucksstarken Funktionen einführt, werden die Künstler, die Sticker dieser neuen Art erstellen, auch einen Teil des Gewinns erhalten.“

Grundsätzlich geht Telegram den Weg der Finanzierung zunächst fair an und macht sich bisherige Schwächen der Plattform zunutze. Wir werden sehen, wie sich das auf den Alltag mit Telegram tatsächlich auswirkt.

Revolution der Sprachnachrichten in Chat-Apps angestoßen

via Deepl, Durov

1 Kommentar zu „Telegram-Hammer, aber kein Verkauf wie bei WhatsApp“

  1. „Damit müssen die unzensierten Kanäle für Verschwörer, Rechte, Drogen und andere Gruppierungen gemeint sein.“
    Unzensiert oder geheim heißt kriminell oder antidemokratisch?
    Was soll das denn?

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