WhatsApp: Nutzer verschenken ihre Bildrechte nicht

Immer wieder ist die Sicherheit von WhatsApp ein Thema in den vergangenen Jahren gewesen, doch über ganz andere Dinge, worauf die Nutzer gewissermaßen noch selbst Einfluss haben, wird eigentlich kaum gesprochen. Das liegt ganz einfach daran, dass kaum einer die eigentlich sehr wichtigen AGBs oder Nutzungsbedingungen von Online-Diensten liest, diese aber mit der Anmeldung an den Diensten zugleich mit einem einfachen Klick bestätigt und sich damit einverstanden sieht. Dabei wäre das Lesen und auch Verstehen der Bedingungen gar nicht so schlecht.

So hat sich Rolf Becker von der Kölner Kanzlei Wienke & Becker für das Handelsblatt die Nutzungsbedingungen von WhatsApp etwas näher angeschaut, was in den vergangenen beiden Tagen durch die Presse ging. Dort sind ganz klare Bestimmungen zum öffentlichen Status zu finden, was aber öffentlich anders kommuniziert wurde. Denn dummerweise hat man die Bestimmungen völlig falsch interpretiert und schürt so Angst und Unruhe. So wird folgendes behauptet:

Die Kunden stimmen jedenfalls in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu, dass WhatsApp alle Inhalte, Bilder und ähnliches ohne Einschränkung und in allen Medienformaten und über alle Kanäle weiterverbreiten kann. Ob sie das wirksam tun, ist allerdings noch eine andere Frage.

Diese Aussagen stimmen aber nicht, wie Andreas Rickmann schön aufgearbeitet hat, da hier der öffentliche Status mit den privaten Nachrichten von den Kollegen vermischt wird. Öffentlich teile ich in WhatsApp einen Status und mein Profilbild mit, wofür WhatsApp entsprechende Rechte benötigt, um diese Daten ausliefern/anzeigen zu dürfen. Sehen kann die letztlich jeder WhatsApp-Nutzer, der über meine Mobilfunknummer verfügt. Der folgende Teil der Nutzungsbedingungen bezieht sich auf die Trennung zwischen Status und Nachrichten:

For clarity, direct messages, location data and photos or files that you send directly to other WhatsApp users will only be viewable by those WhatsApp user(s) or group(s) you directly send such information; but Status Submissions may be globally viewed by WhatsApp users that have your mobile phone number on their smartphone, unless the user is blocked by you.

Status Submissions among users that have your mobile phone number – you acknowledge and agree that any Status Submissions may be globally viewed by users that have your mobile phone number, so don’t submit or post status messages or profile photos that you don’t want to be seen globally.

To be clear: you retain all of your ownership rights in your Status Submissions, but you have to have the rights in the first place. However, by submitting the Status Submissions to WhatsApp, you hereby grant WhatsApp a worldwide, non-exclusive, royalty-free, sublicenseable and transferable license to use, reproduce, distribute, prepare derivative works of, display, and perform the Status Submissions in connection with the WhatsApp Service and WhatsApp’s (and its successor’s) business, including without limitation for promoting and redistributing part or all of the WhatsApp Service (and derivative works thereof) in any media formats and through any media channels.

Die Medien und Nachrichten in einzelnen Chats oder Gruppenchats werden von WhatsApp also völlig ignoriert, kein Nutzer tritt daher die Rechte an versendeten Medien ab, was fälschlicherweise anders behauptet wurde. Nachrichten werden nicht einmal zwischengespeichert, wie in den Nutzungsbedingungen wie folgt geschrieben steht:

The contents of messages that have been delivered by the WhatsApp Service are not copied, kept or archived by WhatsApp in the normal course of business.

Über die Facebook-Tochter Instagram gab es vor geraumer Zeit eine ähnliche Diskussion, die allerdings aufgrund schwammiger Formulierungen zustande kam. Unterm Strich bleibt, dass wir uns Nutzungsbedingungen öfter und vor allem etwas genauer durchlesen sollten. Wobei das wiederum nicht immer leicht ist, da beispielsweise die Nutzungsbedingungen bei WhatsApp nur in Englisch verfügbar sind.

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