Wie Microsoft die Bing-Suche auf unsere Android-Smartphones schmuggelt

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Normalerweise sind in Europa nahezu alle Android-Smartphones mit der Google-Suche ab Werk ausgestattet. Zwar gibt es jetzt bei Neugeräten eine Auswahl für andere Suchmaschinen und Browser, die Google-Dienste stehen jedoch immer im Vordergrund. Was sich aber ein wenig ändert, wenn ihr bestimmte Microsoft-Apps verwendet. In den letzten Tagen kamen Berichte darüber auf, dass Android-Nutzer plötzlich im Kontextmenü die Bing-Suche vorfinden mussten.

Das war nun nicht unbedingt von den Nutzern so erwünscht. Schnell war einem der Nutzer klar, dass die Schuld wohl bei einer App zu finden ist, die von Microsoft stammt und etwas „mehr“ macht, als sie eigentlich soll. Outlook, die E-Mail-App von Microsoft, pflanzt die Bing-Suche in das Kontextmenü von Android. Hierbei ist der Software egal, ob das Gerät vom Microsoft-Partner Samsung oder direkt von Google stammt.

Bing Suche Kontextmenp
Screenshot: Google Forum

Grundsätzlich ist es App-Entwicklern nicht verboten neue Optionen in dieses Kontextmenü zu pflanzen. Machen andere Apps nämlich auch, wie zum Beispiel die Preissuchmaschine Idealo. Grenzwertig ist in meinen Augen nur, dass der Nutzer keine Bing-App installiert hat, dennoch Bing-Funktionen auf das Gerät bekommt. Wählt der Nutzer die Bing-Suche, startet der Suchvorgang in einem In-App-Browser in der Outlook-App. Das nenne ich mal Cross-Marketing.

Die richtig feine englische Art ist das sicherlich nicht, allerdings auch nicht weiter dramatisch. Vermutlich nutzen die wenigsten Leute dieses Kontextmenü überhaupt oder kennen gar dessen Existenz. Um es zu erreichen, markiert ihr zum Beispiel im Browser ein Wort oder Textausschnitt, dann kommt das Kontextmenü zum Vorschein. Es bietet in erster Linie Systemaktionen, wie den markierten Text zu kopieren.

Eigentlich ist hier mal wieder Google gefragt, die Nutzer das Kontextmenü vielleicht verändern zu lassen. Damit wir die verfügbaren Optionen in ihrer Reihenfolge verändern oder komplett rauswerfen können.

Edge-Browser scheint vorausgesetzt zu sein

Auf meinem deutschen Pixel 4 taucht die Bing-Suche im besagten Kontextmenü trotz eingerichteter Outlook-App nicht auf. Das liegt an einer Beschränkung, die sich im Quellcode der Outlook-App finden lässt. Microsoft pflanzt die Bing-Suche in das Kontextmenü nämlich nur ein, wenn auf dem Gerät der Edge-Browser als Standard festgelegt ist. Nutzt ihr Chrome oder einen anderen Browser als Standard, sollte das Kontextmenü frei von Bing bleiben.

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3 Kommentare zu „Wie Microsoft die Bing-Suche auf unsere Android-Smartphones schmuggelt“

  1. Interessanter Artikel, bei mir wird lediglich in bestimmten Apps (eBay Kleinanzeigen) das Kontextmenü um „Suchen“ erweitert, welches dann oft auch nicht den Eintrag (Google-) „Websuche“, wie er in Chrome vorhanden ist, aufweist. Outlook ist nicht installiert. Würde den Schuldigen im Microsoft Launcher vermuten, eventuell auch in OneDrive oder den Office Apps. Bing ist mir ein Graus, der inkonsequente Aufbau des Kontextmenüs verwirrt mich aber auch.

  2. Der Artikel enthält faktisch falsche Aussagen.
    Ich nutze ein pixel 4a 5g, auf welchem der echte nicht installiert ist.
    Trotzdem ist die Bing-Suche im Kontextmenü.
    Broich interessanter wieder ich es finden, zu erfahren, wie man diese Integration wieder los wird, ohne zugleich auf Outlook verzichten zu müssen. Oder zu rooten.

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