Adieu HTC und Goodbye Huawei, oder ist es dafür noch zu früh?

Huawei Mate Xs Aufgeklappt Head

Müssen wir von zwei Android-OEMs langsam Abschied nehmen, weil sie der harte Markt und zweifelhafte politische Entscheidungen an den Abgrund schieben?

Gleich mehrere Smartphone-Hersteller sind in den letzten Jahren von der Bildfläche verschwunden. Jedenfalls gilt das für den europäischen Markt, auf dem Android-OEMs wie HTC, LG, Motorola und Sony nahezu keine Rolle mehr spielen und Huawei langfristig gesehen ebenfalls die Segel streichen muss. Doch gerade HTC und Huawei, das tut uns dann doch in der Seele weh. Für HTC scheint der Ofen schon länger aus, spätestens mit dem Verkauf einiger Bestandteile an Google war es um diese Geräteart extrem ruhig geworden. Ein Comeback scheint ausgeschlossen, scheint kaum noch realistisch.

HTC: Vom Pionier zum Häufchen Elend

Zuletzt präsentierte HTC nach langer Zeit mal wieder neue Android-Smartphones. Aber die neuen 5G-Geräte können uns jedenfalls nicht hinterm Ofen hervorlocken. HTC geht als Pionier der Smartphones in die Geschichte ein, später gescheitert am harten Wettbewerb. Zumindest gibt es für mich im Nachhinein fast keinen durch HTC verursachten Grund, warum der Abstieg dann doch recht schnell und besonders hart passierte. Vielleicht hätte HTC angesichts der erwartbaren Krise schneller und drastischer handeln müssen.

Ich rechne nicht mit einer Wiederkehr von HTC, wenn es um innovative und aufsehenerregende Smartphones geht.

Samsung, Apple, Sony und HTC bildeten vor sechs Jahren die Top 4 der Smartphone-Hersteller hierzulande, heute sind es Samsung, Apple, Huawei und Xiaomi. Das symbolisiert auch ganz gut den zuletzt auffälligen Aufstieg der aus China stammenden Hersteller, obwohl in China damals alle anderen schon produzierten. Ganz besonders Huawei ist in den letzten Jahren rasant aufgestiegen, der Erfolg sollte erst mit der Marktführung seinen Zenit erreichen.

China erst im Aufwind, jetzt gestoppt von den USA

Was vielleicht für einen späteren Zeitpunkt angedacht war, war jüngst urplötzlich eingetreten. Bevor Huawei außerhalb vom heimischen Markt einen starken Absturz erleben wird, konnte die weltweite Marktführung für einen kurzen Zeitraum gewonnen werden. Fast wie ein letztes Aufbäumen, bevor die amerikanischen Sanktionen ihre volle Kraft entfalten. Durch eingebrochene Verkaufszahlen bei Samsung und den Marktverschiebungen durch Corona kam die Marktführung von Huawei früher und überraschend.

Aber wie bereits erwähnt, dürfte sich Huawei nicht lange an der Spitze halten können. Man darf nicht mehr auf Google-Dienste für die eigenen Android-Smartphones zurückgreifen, was in den westlichen Märkten aus mehreren Gründen ganz essenziell ist. Aktuell ist es sogar schwer zu glauben, dass Huawei für die hohen Verkaufszahlen zukünftig überhaupt noch genügend Bauteile in der Hinterhand hat. Die amerikanische Regierung zwingt im Streit mit China den Huawei-Konzern in die Knie und letztlich auf den Boden.

 

Noch scheinen die Verkaufszahlen von Huawei okay zu sein. Doch der Puffer der erfolgreichen Jahre mit der ungetrübten Google-Zusammenarbeit schrumpft zunehmend. Huawei gehen die attraktiven Smartphones aus, die noch mit Google-Diensten angeboten werden konnten. Und irgendwann ist der Tag gekommen, an dem auch diese Geräte zu alt und für den Markt nicht mehr interessant sind. Die Lager leer, neue Huawei-Smartphones nur noch ohne Google-Dienste zu haben.

Huawei Mate X Header

Joe Biden als neuer US-Präsident könnte aber scheint nicht die erhoffte Lösung zu sein. Huawei ohne Google mag funktionieren, nicht aber bei uns oder in den anderen westlichen Märkten. Eigene Mobildienste werden technische Probleme lösen, doch nicht die Bedürfnisse der Nutzer stillen können. In einigen Belangen hat Huawei der Konkurrenz zuletzt etwas vormachen können, es wird also ein innovativer Android-OEM vom Markt gefegt. Und bis heute gibt es keine Beweise für die Gründe der Amerikaner.

Nur ein Ende der Sanktionen gegen Huawei kann die westlichen Geschäfte des Konzerns retten. Ansonsten wird Huawei nur noch den chinesischen Smartphone-Markt bedienen können.

Zahlen via Statcounter

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