Auch VW muss bei mindestens einem Elektroauto den Akku-Hersteller tauschen und das bleibt nicht ohne Auswirkungen für interessierte Kunden. Beim ID.4 Pro kommt jetzt ein Akku eines anderen Zulieferers zum Einsatz, was sich deutlich auf das Ladetempo auswirkt. Besonders wer nur kurz nachladen will, wird den Unterschied merken.
Deutlich weniger Ladeleistung bei kurzen Stopps
Während Skoda beim neuen Elroq betont hat, dass sich beim Laden von 10 auf 80 Prozent nichts ändert, sieht es bei kürzeren Ladevorgängen anders aus. Es kann häufiger vorkommen, da lädt man ja nur mal eben 30 Prozent nach und möchte das so flott wie möglich erledigen. Der neue Akku macht genau hier den Unterschied, denn die maximale Ladeleistung sinkt deutlich – ganze 40 kW weniger als bisher.
Anstelle von 175 kW schafft der neue Akku nun nur noch 135 kW in der Spitze am Schnelllader. Das ist ein spürbarer Rückschritt, vor allem im Vergleich zu Modellen wie dem IONIQ 5, der dank 800-Volt-Plattform nahezu doppelt so schnell laden kann. Nachdem Skoda diesen Schritt durch den Wechsel von LG Chem zu CATL bereits vor einigen Wochen angekündigt hat, zieht VW beim ID.4 Pro jetzt nach.
Wählt man jetzt den VW ID.4 Pro (mit 77 kWh Akku) im Konfigurator des Herstellers aus, ist die maximale DC-Leistung mit 135 kW angegeben und daher sogar unterhalb des Pure (145 kW), nur der GTX lädt mit 185 kW noch deutlich schneller:

Ein großer „Nachteil“ ist ohnehin schon der Fakt, dass sich die meisten europäischen Hersteller bislang zu sehr auf den Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent fokussieren, doch gerade bei Fahrzeugen mit hoher Grundreichweite ist das kein unbedingt relevanter Bereich mehr. Die maximale Ladeleistung für einen kurzen Zeitraum wird dabei immer relevanter, Mercedes hat das beim neuen CLA EQ erkannt. Fortschritte bei VW sind jedoch nicht vor 2028 zu erwarten, erst dann startet SSP mit 800 Volt.