Android One: Die Gründe für den Totalabsturz

Android One Webseite Screenshot April 2021

Vor einigen Jahren führte Google mit Android One ein durchaus interessantes Programm ein, das allerdings nicht sonderlich viele Geräte hervorgebracht hatte. Die Idee von Google war es, dass auch andere Hersteller mehr Geräte im Portfolio haben, die Android ganz im Sinne von Google anbieten. Das hat kurzzeitig für ein paar Hersteller funktioniert. Aber aus nachvollziehbaren Gründe nicht auch über einen längeren Zeitraum. Jetzt gibt es ein paar mehr Details.

Android One erlaubte keinerlei eigene Identität

Wie ein geschätzter Kollege informiert, sind die Vorgaben für Android One viel zu eng gestrickt. Jedenfalls so, dass es für die Hersteller nicht sonderlich attraktiv ist. Google soll sogar Einfluss auf das Design der Geräte gehabt haben und wie sie in die Märkte eingeführt werden. Außerdem durften OEMs nur fünf eigene Apps vorinstallieren und diese mussten von Google freigegeben werden. Das ist nett für den Kunden, aber nicht attraktiv für die Hersteller.

Hersteller wollen lieber eigene Geräte bauen und keine Google-Phones

Da stellt sich die Frage, warum ein Smartphone-Hersteller hier mitmachen sollte? Schaut man heute auf den Markt, sind insbesondere die Alleinstellungsmerkmale der entscheidende Faktor für viele Android-Hersteller. Dazu gehört längst auch die eigene Software, die zusätzlich zu Android installiert ist und dem Nutzer weitere Funktionen bietet. Außerdem haben die Hersteller sicherlich Freude daran, über Design und andere Faktoren selbst zu entscheiden.

Inzwischen hat auch Google kein Interesse mehr an Android One. Mit den eigenen Pixel-Smartphones bedient man die gewünschten Kunden in mehreren Preisklassen längst selbst. Android One wird nun schon länger nicht mehr gepflegt und langjährige Partner haben sich auch nahezu vollständig aus dem Programm verabschiedet. Die vor einigen Monaten veröffentlichte Aussage, Android One würde weiterhin wachsen, entpuppte sich sofort und auch langfristig als Lüge.

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5 Kommentare zu „Android One: Die Gründe für den Totalabsturz“

  1. Umwelt- und Klimaschutz durch längere Software Updates? Pfff.
    Identität und Marketing-Quatsch ist einfach wichtiger. So siehts aus. #greenwashing

      1. Mich haben die Hersteller wegen Android One überhaupt erreicht, auch wenn die schnellen Updates vor Allem bei Motorola und Nokia nicht immer schnell sind. Identität und Marketinggelaber schön und gut, hatten wir bei Windows früher auch, gerade bei Acer führte die Bloatware regelmäßig zu Abwertungen in Tests. Schauen wir uns dagegen Herstellerdienste an, wie Sony Music, LG Cloud und andere, wurden diese mit der Zeit eingestellt und die Kunden hatten nichts von den vorinstallierten Apps. Gerade Facebook will nicht jeder und ein Smartphone mit Bloatware geht bei mir jedenfalls zurück, egal wie gut es ist. Mit Stock Android ließen sich hingegen Bugs und Programmieraufwand einsparen, zudem könnten Hersteller doch mehrgleisig fahren. Samsung könnte ihre S-Serie schön angepasst ausliefern und die A-Serie nativ bestücken, oder einfach dem Kunden die Entscheidung überlassen, wie es eigentlich höchstrichterlich vor Jahren festgestellt wurde. Damals ging es um die Frage, ob Nutzer andere Systeme überhaupt installieren dürfen, Sony hatte dann den Bootloader als Erstes geöffnet. Aus heutiger Sicht habe ich überhaupt nichts gegen die Pixel-Serie, wäre da nicht der fehlende microSD-Kartenschacht, so dass man sie nicht als Hires-Musikspieler aufrüsten kann.

  2. Ja echt schade und das Google selbst Geräte bei okay aber preisgünstig sind die nicht gerade 350€ aktuell das günstigste gerät…
    Mit Android One gab es Geräte die für ca 100€ verkauft wurden…

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