Google Play Store: So konnte sich Tinder vor dem Rauswurf retten

Tinder Google Play Rauswurf Mika Baumeister Montage

Bilder: Mika Baumeister/Unsplash, Montage: SmartDroid.de

Aktuell passiert etwas in der App-Industrie. Sowohl Apple als auch Google wollen mehr von dem abhaben, was Betreiber mit ihrer Software verdienen.

Aktuell passiert etwas in der App-Industrie. Sowohl Apple als auch Google wollen mehr von dem abhaben, was Betreiber mit ihrer Software verdienen. Dieser Streit hat schon Konsequenzen nach sich gezogen. Amazon hat erst kürzlich den Verkauf von E-Books und Hörbüchern direkt in den Apps eingestellt, weil man weiterhin eigene Bezahlmethoden anbieten will.

Ähnlich sieht es beim weltweit größten Anbieter von Datingplattformen wie Tinder, der Match Group, aus. Zum 1. Juni 2022 sollten auch Apps wie OkCupid aus dem Play Store verschwinden. Vor Gericht haben sich die Match Group und Google jedoch geeinigt, um diesen Rauswurf zu verhindern – zumindest bis zum Start der eigentlichen Verhandlungen im April 2023.

Diese Einigung kommt nicht ohne Bedingungen. So muss die Match Group etwa 40 Millionen Dollar auf ein Treuhandkonto einzahlen und aufschlüsseln, wie viel Geld Google durch die Nutzung der eigenen Bezahlmethoden entgeht. In der im April eingereichten Anklage wirft Match Google „Marktmanipulation, Machtmissbrauch und gebrochene Versprechen“ vor, wie Heise berichtet.

Auf einer eigens eingerichteten Seite namens endthegoogletax.com fasst die Match Group die Aufhebung einer einstweiligen Verfügung gegen Google so zusammen:

  • Match Group-Apps werden nicht abgelehnt oder aus dem Google Play Store entfernt, weil sie Alternativen zu Google Play Billing anbieten.
  • Google wird Updates von Match Group-Apps genehmigen, die Alternativen zu Google Play Billing anbieten, um den Nutzern weiterhin die Auswahl und die Wahlmöglichkeiten zu bieten, an die sie sich gewöhnt haben.
  • Google wird – in gutem Glauben – daran arbeiten, die HIER beschriebenen Mängel von Google Play Billing zu beheben. Wenn Google diese Probleme behebt, werden die Apps der Match Group, die derzeit kein Google Play Billing anbieten, in gutem Glauben das System von Google auf ihren Plattformen neben den aktuellen Zahlungssystemen testen.

Keine Regel ohne Ausnahmen

Eigentlich hatte sich Google auf die Fahne geschrieben, keine Ausnahmen der neuen Regelung machen zu wollen – doch dieses Vorhaben bröckelt langsam. Schon für den Streamingriesen Spotify schuf man eigene Bedingungen, wie vor einiger Zeit bekannt wurde. Dem Druck von App-Entwicklern und Öffentlichkeit wird man nicht ewig standhalten können. Dass Tinder schließlich irgendwann tatsächlich aus dem Play Store gelöscht wird, ist also kaum vorstellbar. Was meint ihr?

Netflix, Spotify und Co.: Wie sich Google die dicken Fische für den Play Store angelt 💰

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