In den letzten Wochen haben wir das Google Pixel 3 getestet, für den Autor ist es das derzeit perfekte Android-Smartphone. Google hat eine lange Historie mit eigenen Android-Smartphones, doch das Pixel 3 ist das erste echte Google-Handy. Während zuvor andere Hersteller jedes Jahr neue Android-Handys nach den Vorstellungen von Google gebaut hatten, zuletzt waren das HTC und LG, hat Google diese Pixel-Generation selbst entwickelt. Zusammengesetzt werden diese Geräte in der Auftragsfertigung, wie es auch bei anderen Herstellern stets der Fall ist.
Trotzdem sind das die ersten echten Google-Smartphones, wofür sich der Konzern einen großen Teil von HTC einverleibte. Verbaute Module kommen von etablierten Unternehmen: Displays bezieht Google von Samsung (XL) und LG, die Kamera-Hardware stammt von Sony und das SoC natürlich von Qualcomm. Insgesamt setzt Google auf aktuelle Flaggschiff-Hardware, ohne herausstechende Besonderheiten bieten zu können. Google verbaut sogar eine einfache Hauptkamera, das ist heutzutage fast einmalig.
Datenblatt des neuen Google Pixel 3
- Display: 5,5″ FHD+ OLED; 6,3″ QHD+ (XL)
- SoC: Qualcomm Snapdragon 845
- Speicher: 4 GB RAM, 64 – 128 GB Festspeicher
- Kamera: 12 MP (1,4 μm, f/1.8) hinten, 8 MP Dual (1,4 μm) vorn
- Akku: 2915 mAh; 3450 mAh (XL)
- Dual-Frontlautsprecher (40% lauter)
- IP68, USB-C, drahtloses Aufladen (10W), Active Edge, Fingerabdrucksensor, Gorilla Glass 5, NFC
Ich mag die Strategie von Google, beide Geräte gleich auszustatten. Mal abgesehen von Akku und Display, sind sich die Pixel 3-Modelle identisch. Dem Kunden gegenüber ist das äußerst fair.
Warum ist das Google Pixel 3 für mich perfekt? Das will ich euch mit den folgenden Punkten näherbringen, dieser Testbericht fällt dafür ein wenig kompakter aus.
Was gut ist…
- Symmetrische Frontseite, die sehr stark gerundeten Ecken sorgen für ein angenehmes Gesamtbild der Vorderseite.
- Hervorragende und hochwertige Haptik durch das matte Glas an der Rückseite.
- Hübsche Optik durch den Mix aus matt und spiegelnd (oberer Teil der Rückseite).
- Kompakte Maße, die Einhandbedienung ist möglich.
- Knackige Druckpunkte bei den Tasten.
- Zwei Frontlautsprecher mit sattem Sound.
- Überzeugende Hauptkamera mit starker Software ohne Schnickschnack.
- Gute Frontkamera mit optionalem Weitwinkel.
- Portraitmodus mit herausragender Qualität.
- Gutes OLED-Display mit ausreichender Schärfe (Full HD+).
- Astrein flüssige Systemleistung, ausreichend für aktuelle Spiele.
- Flotter Fingerabdrucksensor mit akkurater Erkennung.
- Wenige „Special Features“, daher ein sehr pures Android.
- Update-Garantie für 3 Jahre.
Software statt Hardware, das scheint Googles Motto zu sein. Insbesondere zeigt sich das bei der Hauptkamera, die mit ganz üblicher Hardware daherkommt. Kein Weitwinkel, kein echter Zoom. Letzteres wird über die Software gelöst und das sogar sehr gut. Auch der Nachtmodus kann wahre Wunder bewirken. Zu erwähnen sei auch immer wieder der Portraitmodus, der einfach tolle Ergebnisse liefert.
- Ordner mit mehr Beispielfotos (wird weiter befüllt)
Zukunftsweisend sind andere Funktionen, wie Duplex für den Call Screen oder sogar die telefonische Buchung von Terminen beim Frisör oder im Restaurant mittels Assistant. Nervig an der Sache ist, dass diese Neuerungen deutschen Nutzern vorerst nicht zur Verfügung stehen. Google-Smartphones sind eigentlich noch smarter, nur nicht bei uns.
…und was nicht so gut ist
- Spaltmaße etwas zu groß, allerdings nur optisch wahrnehmbar.
- Power-Taste oberhalb der Lautstärke-Tasten positioniert.
- Akku bietet im Alltag ca. 4 Stunden Bildschirm-an-Zeit, was allenfalls okay ist.
- Mikrofone bei Videoaufnahmen manchmal blechern.
- Drahtloses Laden ist relativ langsam – 6 Prozent in 18 Minuten.
- Gehäuse ist fragil, Hülle fast unabdingbar.
- 4 GB RAM auf lange Sicht vielleicht zu wenig.
- 64 GB Speicher für hohen Einstiegspreis zu wenig.
- Edge Sense ist überflüssig.
- Wartezeit auf coole US-only-Funktionen.
- Hoher Einstiegspreis.
Google geht das Thema Smartphone vielleicht sogar etwas zu bedeckt an, insbesondere der Speicher im Basismodell könnte größer sein (oder der Preis niedriger). Face Unlock fehlt mir als Zusatz heutzutage auch. Googles neue Gestensteuerung ist ebenfalls zu wenig, der bloße Schieberegler für den Zugriff auf die letzten Apps wirkt mutlos.
Fazit
Huawei und Konsorten haben viel mehr an Bord. Alternative Geräte haben einen höheren Funktionsumfang. Aber ist mehr immer besser? Nein. Ich persönlich bin ein einfacher Nutzer, der ein Gerät von hoher Qualität möchte und das eben ohne übermäßig viel Schnickschnack. Zeitgleich habe ich ein Pocophone F1 mit MIUI hier, die Software des Chinesen wirkt im Vergleich total überladen. Geschmackssache eben. Deshalb ist das Google Pixel 3 für mich persönlich das derzeit beste Android-Smartphone, wobei ich aufgrund der Kosten gerne zu günstigeren Android One-Geräten neige.
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