Es ist teilweise echt absurd, was hinter den Kulissen von VW passiert. Das dürfte aber vor allem daran liegen, dass zu viele mitreden und nicht alle an einem Strang ziehen. Statt die Transformation zu Elektroautos endlich mit Nachdruck voranzutreiben, gibt es wieder einige, die unbedingt quer schießen müssen.
Diesmal trifft es wohl PowerCo, ein wichtiges Unternehmen für die Zukunft der Elektroautos im VW-Konzern, denn die Tochter kümmert sich um die zukünftigen Batterien bzw. Batteriezellen. In der neuen Planungsrunde geht es nun darum, das Budget für PowerCo drastisch zu reduzieren – eine fatale Entscheidung.
Denn eigentlich sind sich alle einig, dass die europäischen Hersteller sehr viel mehr eigene Kompetenzen im Bereich der Batterien benötigen, um langfristig nicht mehr von China abhängig zu sein. Aber das scheint einige nicht zu interessieren, weswegen VW nun sogar auf externe Geldgeber setzen muss, um den Kapitalbedarf von PowerCo decken zu können.
Statt der ursprünglich angesetzten 15 Milliarden Euro und der später korrigierten zehn Milliarden Euro ist nun nur noch von einem mittleren einstelligen Milliardenbetrag für die Fünf-Jahres-Planung die Rede, berichtet das Handelsblatt aus unternehmensnahen Kreisen. Insbesondere die Eigentümerfamilie von VW scheint hier das Problem zu sein.

Derweil zeigen die Azubis bei Audi, wie ein echt starkes Retro-Projekt mit Elektroantrieb heutzutage aussehen könnte. Zum 50. Geburtstag des Audi-Fünfzylindermotors entwickelten 14 Auszubildende des Standorts Neckarsulm ein einzigartiges Konzeptfahrzeug. Es erinnert an die großen Zeiten und wirkt maximal emotional.

Als Grundfahrzeug diente ein Audi RS 3, der zunächst weitestgehend entkernt und dann entsprechend umgebaut wurde. Daraus entstand schlussendlich das GT 50 Concept. Da steckt sehr viel Potenzial drin, aber es wird wohl dabei bleiben, nämlich ein Einzelstück. Ich sehe vergebene Chancen, wie man sie bei der Konkurrenz nutzt, etwa mit dem spektakulären Renault R5 Turbo 3E.

