BYD versetzt ganze Branche in Schockstarre, doch einige profitieren

BYD Gods Eye Hero

Es mag zunächst ungewöhnlich erscheinen, dass ausgerechnet ein deutsches Unternehmen davon profitiert, dass ein chinesischer Autohersteller ein System in all seinen Fahrzeugen anbieten will, das Fahrassistenz in sämtlichen Preisklassen möglich macht. Doch genau so ist es: Bosch kann vom BYD „Schockmoment“ profitieren.

Mit dem „Schockmoment“ ist in diesem Fall das sogenannte „God’s Eye“ gemeint. Das ist der Oberbegriff für BYDs Offensive, Kameras und Sensoren in alle Fahrzeugkategorien zu integrieren, um Fahrassistenzsysteme zu ermöglichen. Es gibt verschiedene Stufen für dieses System. Natürlich finden wir in günstigen Elektroautos, die 20.000 bis 30.000 Euro kosten, das kleinste System, das immerhin die Fahrzeuge automatisch einparkt oder auch die Spur auf der Autobahn wechselt. In den höherklassigen Systemen gibt es dann natürlich umso mehr Kameras und Sensoren, die dann schon langsam in Richtung autonomes Fahren gehen.

BYD setzt damit einen neuen Grundkurs für nahezu alle Fahrzeughersteller. Denn während man einerseits das Laden von Elektroautos so komfortabel und schnell wie das Tanken von Verbrennern machen will, soll das Angebot an Assistenzsystemen zukünftig in den Autos dazugehören, wie es der Airbag seit vielen Jahrzehnten tut.

Warum profitiert Bosch?

Warum profitiert nun Bosch ausgerechnet von diesem BYD-System? Nicht weil man etwa BYD mit eigenen Bauteilen beliefert, sondern weil Bosch bereits ein sehr ähnliches System im Angebot hat. Auch von Bosch gibt es ein vergleichbares System, das in drei vorkonfigurierten Varianten verfügbar ist. Allerdings kann es je nach Bedarf flexibel zusammengestellt und modular erweitert beziehungsweise skaliert werden.

Inzwischen ist die Nachfrage nach solchen Systemen und Lösungen zumindest in China schon sehr groß. Bosch hat bereits einige Hersteller weltweit auf der Agenda, die mit dem deutschen Unternehmen zusammenarbeiten wollen. BYD hat damit einen ganzen Markt in diesem Bereich angestoßen.

Technisch ist „God’s Eye“ jetzt nicht unbedingt der Oberkracher, aber der große Vorteil ist, dass „God’s Eye“ Systeme in Fahrzeugklassen bringt, die bislang davon ausgeschlossen gewesen sind. Der große Spannungsbogen wird in den kommenden Jahren sein, wie eigentlich Massenmarkt-Hersteller wie VW und Renault darauf reagieren, denn die müssen nachziehen, sobald BYD das Ganze auch weltweit beziehungsweise in Europa ausrollt und nicht nur in China.

Hey Du, abonniere jetzt unseren WhatsApp-Newsletter-Kanal kostenlos!

Kommentar verfassen

Bleibt bitte nett zueinander!