Das Software-definierte Auto: VW und Renault sind spät, das macht sie zu Gewinnern

VW Xpeng zonale Architektur

Bild: VW, Cariad

Die Zeit der Fahrzeuge mit hunderten Steuerteilen und zig Kilometern Kabel ist bald vorbei, denn das Software-definierte Auto übernimmt mit einer sogenannten zonalen Architektur in den kommenden Jahren bei den Autobauern. Dabei gibt es eine Basis für alle Modelle, wobei die höheren Klassen mehr Module bzw. Computer bekommen.

Bei VW macht der ID.1 den Anfang. Das neue Elektroauto ist für 2027 geplant und das erste Modell mit einer brandneuen Architektur, die VW gemeinsam mit Rivian entwickelt. Obwohl es den deutschen Autobauer mehrere Milliarden kostet, kommt man immer noch günstiger weg, als hätte man von Null angefangen.

Rivian liefert eine existierende Plattform und integriert sie in die VW-Welt. Zuvor hatte VW mit Cariad jedoch alles auf eigene Faust entwickeln wollen, aber daraus wurde ein Milliardengrab und man fing neu an. Diese Ausgaben hätte man sich sparen können. Auch in China gibt es eine mit Xpeng entwickelte zonale Architektur für neue Modelle.

VW zonale Architektur China

Softwarespezialisten sagen, dass es gar nicht schlecht ist, dass Automarken wie VW und Renault etwas später dran sind. Sie können dadurch „bis zu 60 bis 70 Prozent der Softwarearchitekturarbeit aus der ersten Welle von SDVs“ mitnehmen und haben dadurch womöglich massiv Geld gespart.

Dass die Hersteller den Schritt zum neuartigen Supercomputer-Fahrzeug machen müssen, das ganzheitlich drahtlos aktualisiert werden kann, musste Audi kürzlich mit seinem Update-Desaster bei aktuellen Modellen feststellen. Verbesserungen können von außen nicht eingespielt werden, weil verbaute Bauteile teilweise auf alten Prinzipien basieren.

Tesla untermauert schon seit Jahren die Vorteile des SDVs, dort gibt es regelmäßig umfangreiche Updates für die Kundenfahrzeuge, das letzte Update verbesserte Navigation, Sicherheit, Fahrzeugüberwachung und vieles mehr. Mach das mal bei einem aktuellen VW, hier sind neue Navigationskarten schon fast das Höchste der Gefühle.

BMW ist eines der deutschen Beispiele, die ab sofort auf eine Superbrain-Architektur setzen. Dabei können auch bestehende Funktionen für neue Generationen weiterentwickelt werden, damit kann man erstmals bei BMW nach eigenen Angaben erstmals Software-Kontinuität erreichen.

Für die Neue Klasse der BMW Group wird die Rechenleistung für die wichtigsten Kundenfunktionen in vier „Superbrains“ gebündelt. Zudem wird die zonale Kabelbaum-Architektur eingeführt, die 30% leichter ist und mit 600 Metern weniger Kabeln auskommt als die Vorgänger-Generation.

BMW Superbrain Architketur

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