Amazon verändert das Fire TV-Ökosystem gerade sehr stark und der erste Select-Stick mit einer eher eingeschränkten Software war vermutlich nur der Anfang. Wobei man zeitgleich bereits stark gegen Apps vorgeht, denen man Piraterie vorwerfen kann. Diverse Apps, die Amazon als „böse“ ansieht, werden jetzt blockiert und das kann man nicht so einfach umgehen.
Wir können also beobachten, wie das bislang sehr offene und freie Fire TV-Ökosystem deutlich mehr Spielregeln aufgedrückt bekommt. Das ist im Hinblick auf die Piraterie-Apps dringend notwendig gewesen, für Amazon jedoch auch aus wirtschaftlicher Sicht. Fire TV soll mehr und mehr Kunden bei Prime Video bringen und das funktioniert.
Fire TV war ein Mittel zum Zweck, jetzt geht es für Amazon um die Gewinnmaximierung mit Prime Video. Kunden sollen kommen, weil man längst nicht mehr nur eigene Inhalte im Angebot hat, sondern auch immer mehr Streaming-Dienste als buchbare Zusatzkanäle integriert werden. Hier in Deutschland sind bereits einige populäre Angebote dabei.
Das Angebot an Zusatzkanälen wächst und macht Prime Video immer attraktiver
Während sich Disney+ und Netflix noch wehren, sind alle anderen bereits mit drin. Bei uns im Deutschland gehören namhafte Angebote dazu, darunter DAZN, RTL+, Paramount+ und Apple TV. Zuletzt ist jetzt außerdem noch das Sky-Angebot in Form von Wow integriert worden, nach dem Start der Sportangebote steht nun auch „WOW Filme & Serien“ als Zusatzkanal zur Verfügung.
Amazon hat den Vorteil, dass man sich bei den Kanälen durch die kostenpflichtigen Buchungen eine Provision abknipsen kann. Und zugleich werden die Kunden deutlich fester an das Prime Video-Ökosystem gebunden, sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Gratisinhalte schauen und daher Werbeeinblendungen sehen.
Amazon erreicht mit Prime Video-Werbung inzwischen deutlich über 300 Millionen Kunden und nach eigenen Angaben steht man dabei trotz starkem Wachstums erst am Beginn der Reise. Man sieht sich bei diesem Thema noch ganz am Anfang, da ist in den kommenden Jahren noch einiges möglich. Die Mischung aus Bezahlangeboten und der Werbung, scheint heute schon gut zu funktionieren.
Es zeichnet sich meines Erachtens immer stärker ab, dass Fire TV und Co. mal wichtig zur Kundengewinnung gewesen sind, aber das „softe“ Ökosystem rund um Prime Video an Wichtigkeit massiv gewinnt, denn hier lässt sich das große Geld verdienen. Man muss auch sehen, dass es keine Alternative gibt, kein anderer Streaming-Dienst nimmt die Konkurrenz mit auf, wie es Amazon tut.
Alexa+ soll für nächsten Push sorgen
Wie bei den Echo-Lautsprechern auch, soll Alexa+ den nächsten Schritt bescheren. Allerdings ist das erste größere Projekt direkt gescheitert. Amazon hatte eingeführt, dass KI automatisch Zusammenfassungen von Serienstaffeln erstellt, um dem Nutzer einen leichteren Einstieg in die neue Staffel zu ermöglichen, doch gravierende Fehler ließen Amazon schnell die Reißleine ziehen.
Besonders bei der Zusammenfassung zur Serie „Fallout“ wurden faktische Fehler bezüglich der Handlung und des Settings entdeckt. Amazon hat das Recap-Feature wohl direkt wieder vom Netz genommen, dabei war es ohnehin nur für ein paar wenige Serien testweise gestartet. Der Vorfall reiht sich in frühere Probleme ein, auch mit KI-generierten Synchronisationen gab es Probleme.
