Insbesondere Amazon hat in den letzten Jahren schleichend und dennoch nachdrücklich seine beliebtesten Produkte im Bereich der Software mit Werbung ausgestattet. Hatte der Nutzer eine Zeit lang bei Geräten wie den Kindle-Readern eine Wahl, die Geräte konnten für weniger Geld „mit Werbeanzeigen“ gekauft werden, sieht das bei den Fire und Echo-Geräten längst anders aus.
Gerade die Fire TV-Plattform wurde in den letzten Jahren mit Werbung aufgebohrt. Inzwischen werden Filmtrailer und Werbeanzeigen mit Ton laut abgespielt, wenn der Fire TV gerade eingeschaltet ist und nicht verwendet wird. Und wenn der Kunde doch mal dafür sorgt, dass keine Werbung zu sehen ist, sieht die Fire TV-Oberfläche aus, als wäre kein Internet verfügbar.
Oder anders ausgedrückt: Werbung ist auf den Amazon-Plattformen ein äußerst großer und wichtiger Bestandteil geworden. Nutzt man einen VPN oder eine andere Lösung, um Werbung zu blockieren, bleibt der Bildschirm zum großen Teil leer. Das wird hämisch kommentiert: „Es ist fantastisch, wenn man eine Fehlermeldung und einen halb leeren Bildschirm sehen möchte. Perfekt.“
Immerhin: Nutzer können in den Einstellungen des Fire TV den Video-Rotator ausschalten, sodass keine Trailer oder Clips abgespielt werden, die Werbung wird dann nur noch in Form von Standbildern dargestellt. Das ist jedenfalls der offizielle Weg. Mit Werbeblockern und anderen Launcher-Apps ist noch mehr möglich.
Aktuell läuft in Deutschland außerdem eine Sammelklage gegen Prime Video, dabei geht es sogar um mehr als eine Milliarde Euro. Verbraucher können sich der Klage anschließen. Es geht um die bei Prime Video eingeführte Werbung, Nutzer können sich hier etwas Geld zurückholen. Finde ich absolut uninteressant, denn jeder Kunde kann auch kündigen, wenn ihm etwas nicht schmeckt.
