Werbeseuche in Gemini und ChatGPT: Was auf Nutzer zukommt

Google Gemini ChatGPT Hero

Google Gemini und OpenAI ChatGPT sind jeweils kostenlos nutzbar, dabei steht ein großer Teil der Funktionen zur Verfügung, wenn auch mit Limits. Aber es sollte allen einleuchten, dass die beiden Anwendungen nicht dauerhaft kostenlos verfügbar sind, ohne dass die Konzerne dafür eine Gegenleistung haben wollen.

Nur kostenpflichtige Abonnements anzubieten, das funktioniert bei solchen Tools auch nicht. Der Markt hat sich auf den kostenlosen Einstieg festgelegt, auch die Konkurrenz macht da keinen Unterschied. Um jedoch den enormen Aufwand zu monetisieren, der hinter den KI-Chatbots steckt, kann es langfristig nur die Integration von Werbeanzeigen als Lösung geben.

Google ist der King im Werbegeschäft und es würde uns schon sehr überraschen, wenn da keine Werbung in Gemini integriert wird. Deshalb ist es kein Zufall, dass anonyme Quellen erstmals davon berichten, dass das kostenlose Gemini schon 2026 mit Werbung ausgestattet werden soll. Aber ist da wirklich was dran?

Interessanterweise haben Google-Leute sehr schnell die aufkommenden Berichte im Keim ersticken wollen. Die Quellen würden „falsche Behauptungen aufstellen“, sagt Dan Taylor von Google. Es gäbe aktuelle keine konkreten Pläne für Werbung in Gemini. Dennoch halte ich es nur für eine Frage der Zeit, denn auch die „KI-Übersichten“ in der Google-Suche werden bereits mit Werbung ausgestattet.

OpenAI steht anders als Google mit dem Rücken zur Wand, denn ChatGPT ist das einzige Produkt und das Geschäftsmodell muss nun etabliert werden. Anders als Google, die eine sehr starke Suche, YouTube und viele andere finanziell starke Produkte haben, muss hier mit dem KI-Chatbot das große Geld verdient werden.

Werbung in ChatGPT sei längst geplant, aber kürzlich wurde der interne Fokus auf bessere ChatGPT-Funktionalität verschoben und Themen wie Werbung sind hinten angestellt. Screenshots, die Werbung in ChatGPT zeigten, würden entweder gar keine echte Werbung zeigen oder sind gefälscht, antwortete der ChatGPT-Chef vor wenigen Tagen online.

Hier ein Beispiel:

ChatGPT Target Werbung
via BenjaminDEKR

Interessant: ChatGPT-Verantwortliche fügten dem aber an, dass man bei ChatGPT „umsichtig vorgehen“ würde, wenn Werbung integriert wird. Das Vertrauen der Nutzer sei oberste Priorität und das wolle man mit Werbeanzeigen nicht zerstören. Was Nutzer bislang als Werbung in ChatGPT wahrnehmen könnten, sind Apps und Dienste „von Partnern“.

Weil das aber nicht ausreichend gut aufgenommen wurde, hat man „diese Art von Vorschlägen deaktiviert“. Das ChatGPT-Team habe nach eigenen Angaben „versagt“ und das Thema nicht mit genügend Vorsicht behandelt. Es ist mit Sicherheit nicht vom Tisch, die Einführung von Werbung löst jedoch 100 Prozent einen kleinen Shitstorm aus, den muss man dann einfach aushalten.

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