Sonos, bekannt für Smart Speaker und sehr schlechte Apps, arbeitet einem Scoop von Lowpass.cc zufolge bei seiner Expansion ins Videogeschäft mit dem Digital-Werbeunternehmen The Trade Desk zusammen. Gemeinsam entwickeln die Unternehmen einen noch nicht offiziell angekündigten TV-Streaming-Player, wie Bloomberg-Journalist Mark Gurman neulich schon durchblicken ließ.
Wie aus Insiderkreisen zu erfahren ist, liefert The Trade Desk das Kern-Betriebssystem für Smart-TVs und vermittelt Deals mit App-Anbietern. Sonos hingegen konzentriert sich auf die Hardware-Entwicklung und die Anpassung der Benutzeroberfläche. Der ursprünglich für Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres geplante Marktstart wurde aufgrund von Produktionsverzögerungen auf frühestens Ende Q1 2025 verschoben.
Der Streaming-Player soll als Set-Top-Box eng mit Sonos‘ Heimkino-Produkten verbunden sein. Er basiert auf Android AOSP und trägt intern den Codenamen „Pinewood“. Die Partnerschaft mit The Trade Desk ermöglicht es Sonos, die technischen und geschäftlichen Herausforderungen der Smart-TV-Entwicklung zu meistern, ohne sich einem der großen Plattformbetreiber wie Google, Amazon oder Roku unterordnen zu müssen.
Zwar mag die Zusammenarbeit mit einem Werbeunternehmen Sonos-Fans zunächst irritieren. Allerdings setzen auch die anderen TV-Plattformen zunehmend auf Werbung. The Trade Desk soll Sonos zudem mehr Freiheiten bei der Oberflächengestaltung und bessere Konditionen bei der Umsatzbeteiligung bieten.
Eine der größten Herausforderungen für Hardwarehersteller ist es, Vereinbarungen mit den großen Streaming-Diensten zu treffen, um Zugang zu ihren Apps zu erhalten. Netflix zum Beispiel wird nicht einmal mit Geräteherstellern sprechen, wenn sie nicht überzeugend darlegen können, dass sie in der Lage sind, eine bestimmte Anzahl von Geräten zu liefern.
Janko Roettgers, Lowpass.cc
Noch ist unklar, welche Streaming-Apps zum Start verfügbar sein werden. The Trade Desk hat aber bereits Partnerschaften mit vielen großen Diensten. Auch Sonos dürfte ein Interesse daran haben, möglichst viele populäre Apps zu integrieren, um mit seinem ersten TV-Gerät auf Anhieb zu überzeugen, zumal man aktuell mit einem großen Imageschaden aufgrund des misslungenen App-Relaunches zu kämpfen hat. Spätestens Anfang nächsten Jahres werden wir wahrscheinlich mehr wissen.
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