„Zu schwer“: Android Automotive fliegt bei Autoherstellern raus

Polestar 3 Android Automotive Os 12l Hero

Bild: Polestar

Eigentlich ist es für den Nutzer die augenscheinlich perfekte Lösung, doch die Autohersteller sehen in Android Automotive viele Probleme. Nicht nur, dass die Automarken einen Daten-Konzern wie Google in ihre Fahrzeuge integrieren müssten, einige haben auch ein Problem mit der Software an sich.

Zunächst schien Android Automotive der große Gewinner des Elektro-Booms zu sein, aber das wandelt sich gerade leicht. Jedenfalls steigt mit Stellantis (Peugeot, Citroen, Fiat uvm.) ein Großkonzern wieder aus, der eigentlich zukünftig auf Android Automotive setzen wollte. So heißt es, dass die Nachteile den Vorteilen deutlich überwiegen.

„Wir haben entschieden, dass wir nicht zu Google Automotive Services wechseln werden“

Android Automotive könnte nicht die einzigartige Nutzererfahrung bieten, die man sich bei Stellantis für die eigenen Kunden erhofft hatte. Außerdem sei die gesamte Software sehr hungrig nach Ressourcen, es bräuchte sehr viel Computerleistung. Updates sind zu „datenreich“, sodass die Download-Planung für eine sehr große Flotte „eine Herausforderung“ ist.

https://www.smartdroid.de/android-automotive-os-testbericht/

Stellantis scheint grundsätzlich auf Android verzichten zu wollen. Eine Entscheidung für die Alternative steht noch nicht, aber die neue Lösung soll „wahrscheinlich nicht auf Android basieren“. Man will eine viel leichtere und speziell entwickelte Software einsetzen, heißt es gegenüber Autocar.

„Es muss genauso gut, wenn nicht sogar besser sein als Apple CarPlay und Android Auto“

Die grundsätzlich größte Herausforderung sei eine Software anbieten zu können, die im Bereich der Benutzeroberfläche so leicht und intuitiv wie das ist, was Apple und Google mit ihren Smartphone-Lösungen bieten können. Ansonsten würden die Nutzer nämlich einfach ihr Telefon anschließen und direkt CarPlay oder Android Auto verwenden.

Derzeit stellt sich zudem die Frage, ob Google selbst überhaupt an Android Automotive OS langfristig festhält. Es bringt kaum Geld.

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5 Kommentare zu „„Zu schwer“: Android Automotive fliegt bei Autoherstellern raus“

  1. Im Grunde genommen geht es darum dass die Autohersteller ihre daten nicht Google peeisgeben wollen …
    Ein AndererPunkt …. gefühlt 95% aller Auto-hersteller die es momentan auf dem Markt gibt haben weder das technische Know-how noch die geeigneten Leute dazu um eine Plattform zu entwickeln die zu so gut ist wie Android Auto / Automotive

  2. es geht nicht al unbedingt um die platform, sondern um die Vernetzung. ich will ein kontaktbuch mit allen adressen, profilbildern, namen und nummern, eine Anrufliste, ein maps mit markierten Orten. ich plane meine Route wie immer auf meinem handy oder Nest hub in der Küche, und fahre dann los. ein System was nicht diese Google services nutzt, ist nutzlos. bunte radiomenüs gab es schon immer.

    1. Im Grunde alles schön und gut. Aber google kann man nicht mehr trauen. Wenn man dort kein bock mehr auf ein System hat, dann wird es halt eingestellt. Egal was es für die anderen Nutzer bedeutet.
      Eine nicht mehr unterstützte Software auf einem noch nicht veralteten Auto zu haben… Ne danke.
      Google ist da seivst schuld.

    2. Es gibt für praktisch alle Anwendungsfälle Standards, die auch Google und Apple nutzen (Ausnahme: Routenplanung. Hier kochen beide Hersteller ihr eigenes Süppchen, obwohl es auch hier offene Standards gibt).

      Das Problem liegt nicht in der Nutzung(smöglichkeit) der so übertragenen Daten, sondern in der Komplexität der Software an sich, sowie daran, dass Google ja nicht nur die Daten haben will, die Du und der Fahrzeughersteller ihnen freiwillig geben, sondern noch viel mehr. Google verdient sehr gut an Bewegungsprofilen, Nutzungsstatistiken, Fehlerberichten etc.. Dass das so mancher Hersteller (Stellantis ist weltweit Nummer drei nach Toyota und VW) nicht gerne mitmacht, dürfte verständlich sein.

      Aber mal eben eine neue Software entwickeln geht halt auch nicht. Das dauert. Insofern ist es für so manchen immer noch verlockend, die Basis fertig einzukaufen. So basiert z.B. die kommende Infotainment-Software von Mercedes Benz auf Apple Carplay, auch wenn es offiziell eine „Eigenentwicklung“ ist.

  3. Konzentriert euch doch bitte auf euer Kerngeschäft, vernünftige Autos zu bauen, und überlasst Software denen, deren Kerngeschäft es ist, vernünftige Software zu bauen.

    Auch wenn ich die grundsätzliche Haltung, Google und Co. nicht so tief zu integrieren, begrüße, so ist es doch für den Nutzer am Ende das Einfachste, wenn er über Car Play oder Android Auto einfach das nutzen kann, was er nutzen will, ohne sich der Gnade eines Automobilherstellers unterwerfen zu müssen, wie lange er die Lieblings-Apps des Nutzers eigentlich unterstützen möchte.

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