Google trennt sich schon wieder von einem Dienst

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Bild: BoliviaInteligente/Unsplash

Es ist fast schon ein Meme geworden, wie oft Google einen Dienst einstampft. Der US-Riese hat sich über die letzten Jahre und Jahrzehnte dahingehend einen ganz besonderen Ruf erarbeitet.

Immerhin folgt der jetzt betroffene Service nicht auf den bereits gut belegten Google-Friedhof, sondern geht nur in andere Hände. Wie Google jetzt überraschend angekündigt hat, werden die Google Domains nämlich zum Websitebaukasten Squarespace übergehen. Mit dieser Transaktion werden etwa zehn Millionen Domains und Millionen von Kunden von Google Domains zu Squarespace wechseln, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Übernahme soll voraussichtlich im dritten Quartal 2023 abgeschlossen sein. Bis dahin werde Google Domains eine Übergangsphase durchlaufen, in der Squarespace die Geschäfte übernimmt und es langsam herunterfährt. Während dieser Zeit werde Squarespace die bestehenden Kunden weiterhin bedienen, und diese werden auch weiterhin Änderungen an ihren Domain-Konten vornehmen können.

Squarespace werde demnach für mindestens drei Jahre der exklusive Anbieter von Domains für jeden Kunden sein, der eine Domain zusammen mit seinem Workspace-Abonnement direkt bei Google erwirbt. Zusätzlich wird Squarespace auch Abrechnungs- und Support-Dienstleistungen für Google Workspace-Kunden bereitstellen, die den Dienst über Google Domains angemeldet haben.

Die Nachricht von der Übernahme wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Viele Domains-Kunden äußerten Bedenken darüber, dass man sich bei Google einfach nicht darauf verlassen kann, dass ein Dienst auch wirklich langfristig unterstützt wird. Schließlich hat das schon 2014 gestartete Angebot erst im letzten Jahr die Betaphase verlassen. Dennoch waren Google Domains nur in gut 30 Ländern nutzbar.

Der bekannte Newsletter-Autor Gergely Orosz hat angesichts der fehlenden Expansion bereits im April seine Skepsis bezüglich Google Domains geäußert und in den Raum geworfen, dass ein Ende bevorstehen könnte. Jetzt hat er traurige Gewissheit: „Millionen von Kunden wie ich lernen wieder (und wieder!), dass man Google nicht vertrauen kann, dass es seine eigenen Produkte am Leben erhält. Zeigt mir einen anderen Anbieter, der Kunden auf diese Weise wegwirft…“, schreibt er auf Twitter.

Natürlich kann man es auch positiv sehen. „Das ist sinnvoll, da Google versucht, effizienter mit seinen Ressourcen umzugehen, und ist zumindest besser, als den Dienst ohne einen Plan einer Übernahme abzuschalten“, kommentieren die Kollegen bei 9to5Google.

Trotz dieser Reaktionen sieht Squarespace die Übernahme als natürlich Weg des Wachstums. Schließlich bieten viele andere Unternehmen neben Hosting, Marketing und anderen Dienstleistungen auch Domain-Registrierungsdienste an, von daher war das ein fehlender Baustein in deren Portfolio. Mögliche Fragen beantwortet Google in diesem Hilfeartikel.

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