Regelmäßige Retouren: Die Schattenseite des Online-Shoppings

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Bild: Claudio Schwarz/Unsplash

Klar, das Onlineshopping hat im Vergleich zu einem Besuch des Einzelhandels wahnsinnig viele Vorteile. Man kann Preise vergleichen, hat eine viel größere Auswahl und muss die Ware anschließend nicht nach Hause schleppen. Während der Corona-Pandemie ist der Onlinehandel für viele zu einem extrem wichtigen Standbein geworden, um Auflagen einzuhalten und trotzdem noch Sachen verkaufen zu können. Allerdings gibt es auch unbestreitbare Nachteile, vor allem für die Umwelt.

Und da man sich die Sachen vorher nicht „in echt“ anschauen kann, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas online Gekauftes wieder zurückgibt, viel höher, als wenn man es in einem Laden erworben hat. Der Digitalverein Bitkom hat die Ergebnisse einer Umfrage unter mehr als 500 deutschen Handelsunternehmen veröffentlicht, wie viele der im Netz gekauften Dinge wieder an den Händler zurückwandern.

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Bild: Bitkom

Demnach gingen 15 Prozent der online bestellten Waren laut den befragten Betreibern von Online-Shops an sie zurück. Bei fast jedem zweiten Online-Einzelhändler, nämlich 44 Prozent, nähmen die Rücksendungen ein solches Ausmaß an, dass sie das Geschäft belasten würden. Rund die Hälfte berichtet von steigenden Kosten durch Rückgaben. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder kommentiert:

Für die Onlinehändler bedeuten Retouren einerseits einen Umsatzverlust und andererseits zusätzliche Personal- und Prozesskosten. Für die Umwelt führen Retouren zu mehr CO2-Ausstoß durch zusätzliche Lieferwege und mehr Verpackungsmüll. Mithilfe digitaler Technologien wie KI, Big Data oder Virtual Reality können Kaufentscheidungen zuverlässiger getroffen werden.

In meinen Augen ist Augmented Reality in diesem Fall sinnvoller als Virtual Reality, aber man versteht auch so seinen Punkt. Mit wanna.fashion könnt ihr zum Beispiel digital Sneaker anprobieren. Oder bei Ikea einen Eindruck davon bekommen, wie ein Möbelstück in eurer Wohnung aussehen würde, bevor ihr erst nach mühsamem Zusammenbau feststellt, dass es da überhaupt nicht hinpasst.

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Augmented Reality: Digitales Ausprobieren könnte Retouren reduzieren

Dass solche Technologien extrem relevant sind, hat laut Bitkom der Großteil der Online-Einzelhändler schon längst erkannt: Zwei Drittel sagen der Umfrage nach, dass digitale Werkzeuge helfen könnten, die Anzahl an Retouren zu senken.

Wie sieht es bei euch aus: Gebt ihr regelmäßig Dinge zurück, die ihr online gekauft habt? Oder überlegt ihr vorher genau, ob ihr es nicht vielleicht doch erst im Laden sehen wollt, um eine Retoure zu vermeiden? Und habt ihr schonmal eine AR-App zum Beispiel für Mode oder Möbel ausprobiert? Ich freue mich auf eure Kommentare!

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7 Kommentare zu „Regelmäßige Retouren: Die Schattenseite des Online-Shoppings“

  1. Ob man das CO2-Argument wirklich so einfach ansetzen kann? Wer in der Stadt wohnt und den ÖNV nutzen kann (auch vorausgesetzt das Gekaufte ist auch passend dazu transportierbar) bei dem hat der Offline-Kauf eine bessere CO2-Bilanz aber wer außerhalb wohnt und das Auto für den Einkauf benötigt, der hat mit dem Online-Kauf i.d.R. eine bessere CO2-Bilanz und spart sich neben Sprit auch die meist überzogenen Kosten für die Parkgebühren (e.g. Stuttgart).
    Der Postbote fährt ja auch nicht jedes Päckchen einzeln aus. ;)
    Ebenfalls nicht zu vergessen: Der Online-Kauf ist auch wesentlich sicherer als zB in diesen dreckigen, zugebauten Beton-Burgen wie zB eben Stuttgart. :)

    BTW: Meine Retouren-Quota geht gegen null. Warum? Ich mache mich (wie beim Offline-Handelkauf – Wobei es ja Leute geben soll die den Aussagen der Verkäufer bedenkenlos trauen) vorher über die Produkte schlau und kaufe dann erst. Das ist teilweise auch aufwendig aber ich hasse es auch unnötig Zeit für die Retourenabwicklung zu investieren. Bei Amazon zB habe ich deswegen bestimmt einen hohen, positiven Retouren-Schufa-Score… ;)

    1. Bei mir ist die Retourenquote echt gering. Wahrscheinlich habe ich dieses Jahr nur 3 Artikel zurück geschickt. Eines war davon von vornherein defekt. Und ich bestelle nicht nur 10 Artikel im Jahr. Sondern schon mehr.

      Den Unterschied macht aber meine Frau. Kleidungsstücke gehen hier rein und raus. Aber ehrlich ich kann das verstehen: die Maße sind nie gleich , die Farbe ist irgendwie anders als auf den Fotos. Es gibt denke ich auch keine YouTube Videos zu den gewissen kleidungsstücken. Man weiss doch nie was man da bekommt und kann sich da im vorfeld niemals richtig schlau machen.

      Unterm Strich

      1 gute quote
      1 negative quote

      Gleich normale quote

  2. „vorher über die Produkte schlau und kaufe dann erst“
    blablabla.
    Die Helden der Kundschaft melden sich, aber der Ball liegt auch hier bei den Anbieter/Verkäufern/Herstellern. Ich bin selber schuld, wenn die Größe 52 nicht der Hosengröße 52 entpricht?

    Als ob man aus Spaß Retouren produziert. Die Quote sinkt übrigens, und immer mehr Shops gehen online, und die gehen bestimmt *nicht* wegen der ach so bösen Retouren Pleite…

    Wie in einer anderen Kommentarspalte schon steht:
    Dieses Thema wird doch nur als Aufhänger hochgekocht, damit die IT mehr von ihren Schlagworten und dem Elektronikmüll unter die Menschheit streuen kann. Also pure Werbung, die schon mal CO2 produziert, Artikel/Software die zusätzliches CO2 produziert, Schulungen für den ganzen Crap die zusätzliches CO2 produzieren. etc. pp.
    Dagegen sind die Kosten der *vielleicht* ersparten Retouren ein Fliegenschiss.

    Ikea bietet optische Vergleiche und Abmessungen übrigens schon jetzt, und ob eine sauteure VR Brille mit den Dioptrien meiner Augen harmoniert (heisst, ich sehe ohne Brille nix scharf ab 10cm)? Genauso ein Fail wie die immer wieder auftretenden 3D Hypes.

  3. Naja. Es gibt dann aber tatsächlich Leute, die Sachen bestellen mit dem festen Vorhaben, sie eh zurückzuschicken. Ich hatte vor 10 Jahren eine Mitbewohnerin, die hat sich zum Spaß einen Berg Klammotten bestellt, nur um die Aufregung des Paket erwarten, Auspacken und Anprobierens zu haben. Von vorneherein wollte sie die Sachen dann zurückschicken und ihr Geld zurückfordern, wenn sie ihren Spaß hatte.
    So viel Egoismus und Rücksichtslosigkeit hat mich sprachlos gemacht…und dann habe ich erfahren, dass sie kein Einzelfall war.

  4. Nun ja, zumindest bei Bekleidung könnten Onlinehändler schon mit wenig Aufwand einiges tun, um Retouren zu reduzieren. Eine gescheite Größentabelle wäre ein Anfang. Oder die schlichte Mitteilung, dass das Model auf dem Photo 1,78 m groß ist 75 kg wiegt und Größe M (oder was auch immer) trägt. Das ist ein Aufwand, den man sich leisten könnte, schließlich spart sich der Händler ja alle Nachteile des Ladengeschäfts.

  5. Also dieses Gehammere kotzt mich an… der Online Händler zahlt keine Miete. Außerdem, man kann seine Ware nicht vorab anfassen und begutachten…also ist allein durch die Wahrscheinlichkeitsrechnung die Rückgabequote höher als beim Offline Handel. Das ist im Preis doch schon inbegriffen…CO2 hin oder her…wenn man als Händler nicht happy ist, bleibt der Offlineshop oder ein anderes Gewerbe…der Markt reguliert das schon…nur Butterseite gibts leider nicht..

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