Wiko Rainbow ausprobiert (Test)

Mit dem Wiko Rainbow hat der chinesische Hersteller mit Markensitz in Frankreich ein zumindest preislich attraktives Smartphone vor kurzer Zeit angekündigt, welches wir uns jetzt etwas näher anschauen konnten, weil uns ein Testgerät zur Verfügung gestellt wurde. Mal sehen, was das 159 Euro-Smartphone alles kann.

Zunächst muss man erwähnen, dass es entsprechend des Preises auch ausgestattet ist. Hier gibt es keinen Prozessor von Qualcomm oder eine Kamera von Sony, sondern kostengünstige Module, die meist auf dem Datenblatt mehr versprechen. Ein MediaTek-Prozessor mit vier Kernen und 1 GB RAM Arbeitsspeicher treiben das uns vorliegende Gerät an, was eigentlich ausreichen sollte. Aber ob das Rainbow enttäuscht oder begeistertet, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

Haptik & Design

Das Design des Wiko Rainbow ist sehr schlicht und bietet bis auf die Farbauswahl der Rückseite keine Besonderheiten. Der große Akkudeckel erstreckt sich über die komplette Rückseite und ist matt gestaltet. Keine Fingerabdrücke und ein guter Halt sind daraus resultierend, was durchaus positiv zu bewerten ist. Insgesamt liegt das 5″ Smartphone aber sehr klobig in der Hand und schmiegt sich nicht wirklich an, zudem ist es mit über 160 g auch nicht gerade leicht. Natürlich ist das aufgrund des fertigen Design so, welches nicht von von einem großen Team über Monate hinweg bis ins kleinste Detail entwickelt wurde.

Ansonsten sind aber die Elemente wie die Anschlüsse und Tasten allesamt sehr gut zu erreichen und logisch platziert. Vor allem die Tasten bieten einen guten Druckpunkt und sitzen nicht so wacklig im Gehäuse wie bei vielen anderen Geräten in dieser Preisklasse. Unter dem Display findet man zudem noch kapazitive Tasten, welche nicht ganz den Design-Richtlinien von Google entsprechen. (Wiko Rainbow: Menü – Home – Zurück)

Ein dicker Pluspunkt geht wohl an die Verarbeitung, welche zumindest in unserem Testzeitraum einen wirklich guten Eindruck machte. Interessant wäre allerdings dennoch, ob sich dieser Eindruck auch nach mehreren Monaten nicht verändern wird.

Etwas nervig ist die Kamera an der Rückseite, die leicht über das Gehäuse hinaussteht aber eben nicht zentral untergebracht wurde. Das Gerät zu bedienen, während es flach auf dem Tisch liegt, macht aufgrund der Wackelei nur wenig Spaß.

Display & Kamera

Besonders wichtig ist vielen Nutzern natürlich das Display, eben weil es der Hauptbestandteil von modernen Smartphones ist. Doch hier gibt es die erste dicke Enttäuschung, denn die Reaktionszeit und Genauigkeit des Displays im Wiko Rainbow lassen leider teilweise stark zu wünschen übrig. Wer von einem qualitativ hochwertigeren Gerät wie ich kommt, wird schnell merken, dass man sich beispielsweise trotz selber virtueller Tastatur deutlich häufiger verschreibt. Selbst wenn man beispielsweise von einem älteren Galaxy S3 oder Galaxy S2 kommt, spürt man die Unterschiede noch deutlich. Andererseits muss man auch erwähnen, dass das Display mit 1280 x 720 Pixel ausreichend scharf ist und die restlichen Werte wie Helligkeit, Blickwinkelabhängigkeit locker ausreichend bis gut sind.

Bei der 8 MP Kamera spiegelt sich ein ähnliches Bild wider, denn die ist ausreichend aber haut keinen vom Hocker. Bei einem Preis von 159 Euro kann und sollte man das aber auch nicht erwarten. Ihr bekommt eine recht fix startende Schnappschusskamera mit Autofokus, LED-Blitz und ein paar netten Erweiterungen wie HDR, Panorama, Gesichtserkennung und so weiter. Wie gesagt, ich will die Kamera nicht überbewerten, denn bei solchen Modulen wird in der Regel immer in dieser Preisklasse gespart. Die Kamera im Rainbow funktioniert, macht akzeptable Bilder und löst überraschend schnell aus. (ein paar Bilder gibt es hier)

Software, Systemleistung & Akku

Bei der Software bekommt man ein fast unangetastetes Android inkl. Google-Services zum Einsatz, welches nach wie vor eine noch recht alte Version (4.2.2 Jelly Bean) ist. Auch hier müssen wir einen kleinen Minuspunkt verteilen, denn ein Update auf Android 4.4 KitKat ist nicht zu erwarten, während Geräte wie das Moto G oder Moto E in der gleichen Preisklasse eben mit der aktuellsten Android-Version ausgestattet sind. Sehr schade, wenngleich nicht allzu viele Funktionen fehlen. Wiko packt von Haus eigentlich nur wenig Software mit drauf, sondern nur ein paar Erweiterungen wie beispielsweise erweiterte Gesten zum Annehmen von Anrufen, etc. und die TouchPal-Tastatur. Stock-Android aber nicht mehr richtig aktuell, das finden wir „halbgut“.

Weniger zu meckern gibt es bei der Systemleistung des Gerätes, denn (fast) alles läuft dank des Quad-Core-Prozessors flott und reagiert schnell. Allerdings muss man sich klar sein, dass die neusten 3D-Games hier gar nicht oder zumindest nicht flüssig laufen werden. Für Apps, Web und Co. ist das Rainbow allerdings locker ausreichend und bietet gute Ergebnisse im Alltag. Einzig die Leistung der YouTube-App empfand ich als etwas zähflüssig, denn ein paar Frames gehen bei hoher Qualität verloren, sodass die Videos nicht flüssig wirken.

Beim Akku ein recht ähnliches weil insgesamt positives Ergebnis. Überraschend niedrig ist der Verbrauch im Standby, doch auch wenn man das Gerät nutzt, kommt man ungefähr über den Tag. Da ich aber zu wenig aus beruflichen Gründen das Haus verlasse und daher nicht die übliche Nutzung normal arbeitender Menschen nachahmen kann, müssen meine Erfahrungen nicht deckungsgleich mit denen anderer Nutzer sein.

Dual-SIM

Ein Highlight ist auch wieder bei diesem Gerät die Dual-SIM-Funktion. Es können also zwei SIM-Karten gleichzeitig betrieben werden, was vor allem in Deutschland nach wie vor eine Besonderheit ist, weil wohl die großen Provider derartige Geräte nicht so mögen. Es ist einer der Vorteile des Rainbow, denn viele andere Geräte bieten meist nur einen SIM-Slot. Wie üblich gibt es eine integrierte Dual-SIM-Verwaltung, in welcher man genauestens konfigurieren kann, welche der beiden eingelegten SIM-Karten für welche Funktion als Standard genutzt werden soll.

Beim Screenshot hatte ich gerade nur eine SIM drin, weil ich meine Adapter irgendwie verlegt habe.

dual-sim

 

Fazit

Das Wiko Rainbow ist definitiv ein attraktives Gerät, weil es einen sehr günstigen Preis bietet, doch da kommen dann eben Hersteller wie Motorola daher, die jetzt ebenfalls in diesem Segment angreifen. Das Rainbow hat ganz klar ein paar Schwächen, doch auch diverse Stärken. Das beste Verkaufsargument dürfte aber meines Erachtens auch bei diesem Smartphone die Dual-SIM-Funktion sein. Das Rainbow hinterlässt insgesamt gemischte Gefühle. Wer übrigens gerade nicht zwingend ein neues Gerät braucht, es aber gern geschenkt nimmt, sollte bei Wiko auf Facebook vorbeischauen, wo immer mal wieder Geräte verlost werden.

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