Endlich verkaufen sich Elektroautos sehr viel besser und VW ist die führende Automarke in Europa. Eigentlich ist doch alles gut? Mitnichten, denn auch VW leidet darunter, dass der Automarkt in Europa heute ein anderer ist und sich seit der C-Zeit verändert hat. Man leidet unter Überkapazitäten, weil der Markt einfach weniger Fahrzeuge abnimmt.
Das ist kein exklusives Elektroauto-Problem, sondern hat generell mit einem anderen Verhalten der Kunden zu tun. Deshalb muss VW massiv seine Produktionskapazitäten zurückfahren, informiert die Automobilwoche. Unterschiedliche Werke trifft es unterschiedlich hart. Wolfsburg und Zwickau stehen dabei im Fokus, aber auch andere Werke.
Beim Stammsitz wird um die Hälfte reduziert, jedenfalls für die kommenden Jahre. Der Golf fliegt raus, nämlich nach Mexiko, theoretisch sollen Elektroautos wie Cupra Born und ID.3 von Zwickau verlagert werden. Das bleibt aber noch offen. Apropos Zwickau, hier könnte im schlimmsten Fall nur noch ein Modell übrig bleiben, das man für die VW-Gruppe produziert – der Q4 e-tron von Audi.
Ob das Werk, das erste reine Elektroauto-Werk von Volkswagen, dann überhaupt noch ausgelastet werden kann, gerade wenn Audi sogar einen günstigeren elektrischen Q3 plant, ist fraglich. Ein Umbau auf andere Zwecke ist geplant, darunter Recycling. Ob der Cupra Born wirklich nach Wolfsburg geht, ist derzeit wieder auf der Kippe.
Um andere Werke steht es noch viel schlimmer. Osnabrück hat derzeit nur ein Modell in der Produktion und das läuft 2027 endgültig aus. Was danach folgen könnte, ist noch nicht bekannt, womöglich wird das Werk abgestoßen – an BYD, einen Rüstungskonzern oder anderen Interessenten, das ist alles noch nicht geklärt.
Derzeit ist die Rede von einer Summe des Kapazitätsabbaus von 734.000 Fahrzeugen. Dabei werden bis zu 35.000 Stellen abgebaut. VW will und muss Kosten reduzieren, wieder deutlich wirtschaftlicher werden und sich auf eine neue elektrische Zukunft einschießen – mit mehr Effizienz.