Google Play Store: Sicherheitsangaben sehr oft falsch

Google Play Store Hero

Bestimmt hatte Google gute Absichten, als es den Play Store um den Abschnitt „Datensicherheit“ erweitert hat. Im schier unendlichen Angebot des Android-App-Stores kommen schließlich manchmal auch böswillige Programme durch die manchmal etwas zu laxe Prüfung.

Kompakt gibt Google daher eine Übersicht darüber, welche Daten eine App erhebt und wie sie damit umgeht. Bei TikTok heißt es zum Beispiel:

  • Keine Daten werden mit Drittunternehmen oder – organisationen geteilt
  • Diese App kann die folgenden Datentypen erheben: Standort, Personenbezogene Daten und 9 andere
  • Daten werden bei der Übertragung verschlüsselt
  • Du kannst das Löschen der Daten beantragen
  • Unabhängige Sicherheitsüberprüfung

Mit einem Klick auf „Details ansehen“ kommt man sogar zu einem noch detaillierteren Report über die Datenverarbeitung der jeweiligen App. Schön für die, die sich dafür interessieren – alle anderen können es ja ignorieren.

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Bei 80 Prozent der untersuchten Apps sind die Angaben falsch oder irreführend

Problem ist nur: Die Angaben sind in 80 Prozent der untersuchten Fälle wohl falsch oder irreführend, wie die Mozilla Foundation berichtet. Damit würde es User nicht dabei unterstützen, eine bessere Entscheidung vor dem Download oder gar Kauf einer App zu fällen.

Die Datensicherheitskennzeichnungen im Google Play Store lassen Sie glauben, dass weder TikTok noch Twitter Ihre persönlichen Daten an Dritte weitergeben. In den Datenschutzrichtlinien der Apps wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sie Nutzerdaten mit Werbetreibenden, Internetdienstleistern, Plattformen und zahlreichen anderen Unternehmen teilen.

Google schiebt Verantwortung auf App-Anbieter

Google nehme beispielsweise Apps, die Daten mit „Dienstanbietern“ austauschen, von seinen Offenlegungspflichten aus, was sowohl wegen der engen Definition von Dienstanbietern als auch wegen der großen Menge an Verbraucherdaten problematisch ist, so Mozilla weiter.

Der US-Riese sagt, nicht er, sondern die App-Anbieter wären dafür zuständig zu überprüfen, ob die Informationen der Wahrheit entsprechen. Immerhin hat sich Google auch schon zu den konkreten Vorwürfen geäußert:

„Dieser Bericht verwechselt unternehmensweite Datenschutzrichtlinien, die eine Vielzahl von Produkten und Diensten abdecken sollen, mit individuellen Datensicherheitslabels, die Nutzer über die Daten informieren, die eine bestimmte App sammelt“, so ein Sprecher gegenüber The Register.

„Die willkürlichen Noten, die die Mozilla Foundation den Apps zugewiesen hat, sind angesichts der fehlerhaften Methodik und des Mangels an fundierten Informationen kein hilfreiches Maß für die Sicherheit oder Genauigkeit der Labels.“

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