LG Optimus L9 im Test

Vor einiger Zeit hat LG die L-Serie an den Start gebracht, welche gute Hardware mit ansprechendem Design zu günstigen Preisen bieten sollen. Das Design der Geräte von LG will ich diesmal nicht bewerten, anfreunden konnte ich mich damit noch nie so richtig und finde eigentlich auch nur das Nexus 4 ansprechend. Allerdings bietet etwa das Optimus L9 eine wirklich gute Ausstattung zu einem akzeptablen Preis. Für unter 300 Euro bekommt ihr einen Dual-Core-Prozessor und 1GB-RAM-Arbeitsspeicher, darüber befindet sich ein 4,7 Zoll-IPS-Display mit einer Auflösung von 960 x 540 Pixel. Des Weiteren bietet das Optimus L9 eine 5 Megapixel-Kamera, NFC, WLAN, GPS, HSPA+ und Bluetooth. Vom integrierten Datenspeicher stehen ca. 2,4GB zur Verfügung, der lässt sich aber via microSD-Karte erweitern. Überrascht hat mich der große Akku, denn der hat eine Kapazität von 2150mAh.

Der äußere Eindruck ist durchwachsen, denn während mich das Design nicht anspricht, so ist das Optimus L9 aber ein ziemliches Leichtgewicht. Die Haptik ist okay, das Gehäuse aus Kunststoff fühlt sich eben so an, wie sich Plastik anfühlt. Die geriffelte Oberfläche lässt das Gerät gut in der Hand liegen und sorgt für ausreichend Grip, das eckige Gehäuse aber sorgt für eine letztlich mittelmäßiges Gefühl bei der Nutzung des Gerätes.

Display, Performance und Multimedia

Wie gesagt, die technische Ausstattung ist laut dem Datenblatt recht gut und das Optimus L9 kann das auch in der Praxis beweisen. Das Volks-Smartphone weiß zu überzeugen mit einem wirklich guten Display, welches eine hohe Helligkeit bietet und in meinen Augen nicht so viel schlechter als das Display des Nexus 4 ist, zumindest bei den Farben und auch bei der Helligkeit. Im direkten Vergleich macht sich natürlich die Auflösung bemerkbar, die aber mit 960 x 540 Pixel immer noch ausreichend ist und auch bei der Diagonale von 4,7 Zoll ein insgesamt zufriedenstellendes Bild abliefert. Die Reaktion bei Aktionen wie Pinch-to-zoom sind sogar besser als beim Nexus 4. Mir persönlich fehlt aber hier die automatische Helligkeit, denn eine solche Funktion bietet das Optimus L9 nicht, zumindest konnte ich sie nach längerer Suche nicht finden. Dafür gibt es aber einen Energiesparmodus, welcher sich frei konfigurieren lässt, zudem kann man die Beleuchtung der Tasten auf der Frontseite nach Belieben einstellen.

Und während das Display überzeugen kann, ist auch die Performance des Optimus L9 wirklich gut. Zusammen mit Android Ice Cream Sandwich hat man eine gute Mischung gefunden, die sicherlich durch ein Update auf Jelly Bean noch nochmals gesteigert werden könnte. Dennoch, es gibt absolut keinen Grund zur Beschwerde, Apps starten schnell, der Homescreen ist komplett flüssig und auch der Browser läuft ziemlich flott. Man merkt auch hier, dass Geräte aus dieser Preisklasse einfach eine ganz andere Qualität haben, als das noch vor zwei Jahren der Fall war. Das liegt an den Herstellern, die ihre eigenen Oberflächen spürbar verbessern konnten, aber natürlich auch am besseren Android, das seit Version 4.0 ebenfalls auf einer ganz anderen Qualitätsstufe angelangt ist.

Und jetzt kommen wir zu den Punkten, an denen klar gespart wurde. Das Optimus L9 hat zwar eine 5 Megapixel-Kamera, welche laut Datenblatt ausreichend klingt, doch die Qualität der Fotos ist einfach nicht gut. Oftmals unscharf, schlechte Darstellung der Belichtung und vor allem der Farben. Nicht nur die Qualität an sich lässt zu wünschen übrig, sondern den Fotos fehlt es prinzipiell an Leben und der Autofokus hat auch so seine Problemchen. Zudem ist das Menü der Kamera-App recht verschachtelt und so benötigt man für das Aktivieren des Blitzes insgesamt vier Klicks, um dann wieder bereit für Fotos zu sein. Ganz lustig sind die Sprachkommandos, mit welchen man den Auslöser steuern kann, ist in meinen Augen aber auch nur eine Spielerei. Wie die Kamera lässt auch der verbaute Lautsprecher zu wünschen übrig, bei höherer Lautstärke gibt es unter Umständen ein Kratzen im Ton und wirklich kraftvoll klingt der kleine Lautsprecher auch nicht. Beide Punkte sind typisch für solche Geräte, bei denen ein günstiger Preis angeboten wird, man kann aber sicherlich darüber hinwegsehen.

Download einer handvoll Fotos gibt es hier, zu mehr hat man bei dieser Knipse auch keine Lust.

Software

Auch LG hat in den letzten Jahren die eigene Oberfläche stark überarbeitet, die ja bekannterweise über Android liegt und sich wie bei der Konkurrenz nicht deaktivieren lässt. LG aber lässt zumindest ein wenig Optik des originalen Androids durch, hat aber eigene Anwendungen für den Browser, Kalender und so weiter. Der Lockscreen lässt sich mit vier Apps belegen und auf Wunsch kann man sich zur Uhr auch noch den Kalender anzeigen lassen. Beim Homescreen kann man Seiten entfernen und hinzufügen, bietet dazu ein paar eigene Widgets an und der Task-Viewer wurde um zwei Buttons erweitert, sodass sich etwa alle offenen Apps mit einem einzigen Klick schließen lassen. Generell ist die Oberfläche von LG wesentlich ansprechender gestaltet, als das noch vor ein bis zwei Jahren der Fall war. Alles ist nicht mehr so extrem bunt und poppig, sondern etwas zurückhaltender. Auch hier kann ich nur wieder erwähnen, dass alles einfach flüssig und recht fix läuft, ich kann keinen Grund zur Beschwerde finden und das ist auch gut so.

Wie beim Optimus 4X HD bietet man auch hier Schnelleinstellungen für WLAN und Co. in der Benachrichtigungsleiste an, hat die für mich eher überflüssige Quick Memo-Funktion integriert und bietet – wie oben schon erwähnt – spezielle Einstellungen für die Energieverwaltung an.

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Fazit

Ist das Volks-Smartphone wirklich ein Smartphones für’s Volk? Wenn ich die Bezeichnung nach meinem Geschmack interpretiere, dann ja, denn das Optimus L9 bietet zu einem guten Preis ein sehr gutes Paket an. Interessant ist das definitiv für jeden Käufer, der nicht auf ein großes Displays verzichten will aber auch keine 500 – 600 Euro für ein Smartphone investieren möchte oder kann. Das Optimus L9 hätte ich nicht gerade mit den Worten Style beschrieben, eher mit… ach keine Ahnung.

Auf jeden Fall kann ich euch das Optimus L9 empfehlen, wenn ihr nicht allzu viel Wert auf die Kamera legt und nicht gerade die zukünftigen High-End-Games spielen wollt. Man bekommt genau das, was man erwartet, LG hat hier gute Arbeit geleistet.

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