VW hat sich in den letzten Jahren viele Probleme aufgebaut, darunter auch Cariad. Ein neues Tochterunternehmen für die Software der Fahrzeuge, doch viele Neuentwicklungen gingen nicht auf, sondern viel mehr nach hinten los. Sie machten mehr Probleme als dass sie eine Lösung darstellten. Nun scheint es bei Cariad besser zu laufen, man hat aufgeräumt.
Seit seinem Amtsantritt 2023 hat Bosch Cariad reorganisiert, die Kosten gesenkt und die Entwicklungsprozesse auf die Markenstruktur abgestimmt. Es wurden agile Teams eingeführt, das Management verschlankt und KI-Tools eingesetzt. Der Fokus liegt nun auf Eigenentwicklung und Insourcing, insbesondere bei zentralen Softwarekomponenten. Der seit 2023 amtierende Cariad-Chef hat einen klaren Ansatz: Automobilsoftware muss intern entwickelt werden.
Cariad hat 14 Modelle bei VW mit Software beliefert, die 2024 auf den Markt gekommen sind. Neun der zehn meistverkauften Elektroautos in Deutschland sind mit Cariad-Software ausgestattet. Darauf scheint man sehr stolz zu sein. In die Zukunft geht VW mit der Integration von Rivian, wobei die Amerikaner den operativen Teil führen und nicht Cariad. Gemeinsam stellt man neue softwaredefinierte Plattformen auf die Räder – ab dem ID.1.
Cariad hat nicht nur massiv Stellen abgebaut, es werden auch neue Programmierer eingestellt. Nach den ersten schlimmen Jahren musste Cariad saniert werden, das scheint Peter Bosch in etwas über zwei Jahren geschafft zu haben. Man verzeichnet technologische Fortschritte, Kostensenkungen und eine stärkere Eigenverantwortung für den Code. Bei den neuen softwaredefinierten Fahrzeugarchitekturen will Cariad vorn dabei sein.
VW ist nicht der einzige Hersteller, der jetzt vor einer großen Herausforderung steht. Neue Fahrzeuge stehen auf einer komplett anderen Plattform, die Software ist Zentral und die Hardware nur noch beiläufig. Das alte System mit einer wachsenden Zahl an einzelnen Steuergeräten muss neuen Supercomputern mit maximaler Updatefähigkeit, der zonalen Architektur, weichen.