Pixel: Warum Google seine Smartphones mit eigenen Chips ausstatten sollte

Google Pixel 3 Und 4 Head

Für Google stehen einige spannende Veränderungen bevor, damit die Pixel-Smartphones in Zukunft erfolgreich verkauft werden können. Ein Bericht von Checkpoint bestätigt, dass unter der Haube zukünftiger Smartphones einiges passieren muss. Der aktuelle Markt spiegelt außerdem die Vermutung wider, dass erfolgreiche Hersteller mehr Hardware aus dem eigenen Haus für ihren Erfolg benötigen – die sie in erster Linie besser kontrollieren können.

Huawei, Apple und Samsung sind die Weltmarktführer bei Smartphones und alle haben einen bestimmten Faktor gemeinsam. Apple hat eigene Prozessoren der A-Serie, Samsung verbaut Exynos und Huawei setzt in nahezu allen eigenen Geräten auf die Kirin-Plattform. Entwicklung und Sicherheit haben diese Hersteller unterm eigenen Dach, was ganz offensichtlich immer notwendiger scheint.

Qualcomm steckt in den Smartphones von Xiaomi, HTC, Google, OnePlus, Oppo, Vivo und vielen anderen, ist zugleich aber auch die Achillesferse dieser Hersteller. Nicht nur das Android Security Bulletin verrät Monat für Monat, wie Sicherheitslücken in den Treibern von Qualcomm, Broadcomm und anderen Lieferanten immer wieder aufs Neue geschlossen werden müssen. Währenddessen hat Google das eigene Android-Betriebssystem unter Kontrolle, muss kaum mehr Sicherheitslücken schließen.

Qualcomm als Risiko?

Checkpoint berichtet von über 400 Bestandteilen in den Quellcodes von Qualcomm, die für Sicherheitslücken sorgen. Potenzielle Gefahren beschreibt der Bericht wie folgt:

  • Angreifer können das Telefon zu einem perfekten Spionagewerkzeug machen, ohne dass eine Benutzerinteraktion erforderlich ist. Zu den Informationen, die aus dem Telefon herausgefiltert werden können, gehören Fotos, Videos, Anrufaufzeichnung, Echtzeit-Mikrofondaten, GPS und Standortdaten usw.
  • Angreifer können in der Lage sein, das Mobiltelefon ständig unbenutzbar zu machen – alle auf diesem Telefon gespeicherten Informationen dauerhaft unverfügbar zu machen – einschließlich Fotos, Videos, Kontaktdaten usw.
  • Malware und anderer schädlicher Code können ihre Aktivitäten vollständig verbergen und unlöschbar werden.

Obwohl die gefundenen Fehler von Qualcomm behoben werden, landen die notwendigen Sicherheitsupdates nicht automatisch auf allen betroffenen Smartphones. Kontrolle darüber gibt es nicht. Schwächelt ein Glied dieser Kette, haben Nutzer die Konsequenzen zu tragen. Egal wie teuer das eigene Gerät war.

Alles aus einer Hand: Der bessere Weg?

Google hat es im Bereich der Software schon vorgemacht, um Bestandteile von anderen Hardware-Unternehmen loszulösen. Diverse Treiber können heute bereits direkt vom Play Store aus aktualisiert werden. Dennoch ist Google auch dafür von den Chipherstellern abhängig, die entsprechende Entwicklungen erst einmal vornehmen müssen.

Obwohl Google selbst eigene Smartphones baut, ist eine Abhängigkeit von Qualcomm stets vorhanden. Bleibt also langfristig nur der Weg, selbst Prozessoren für die eigenen Smartphones zu liefern, die abgesehen von einer besseren Kontrolle der Sicherheit deutlich besser an die eigenen Bedürfnisse anpassbar sind.

Dessen scheint man sich bei Google bewusst zu sein. Zuletzt gab es nicht zufällig Gerüchte darüber, dass Google angepasste Prozessoren und Chips bei Samsung bauen lassen möchte. Noch nicht für diese Generation, vielleicht auch nicht für 2021, doch irgendwann möglicherweise schon.

Checkpoint, Der Standard

Folge jetzt unserem neuen WhatsApp-Kanal, dem News-Feed bei Google News und rede mit uns im Smartdroid Chat bei Telegram. Mit * markierte Links sind provisionierte Affiliate-Links.

3 Kommentare zu „Pixel: Warum Google seine Smartphones mit eigenen Chips ausstatten sollte“

  1. Das macht wenig Sinn. Google Pixel Smartphones sind eigentlich keine gewöhnlichen Endkunden Geräte. Primär sind das noch immer Developer Geräte und da ist es sinnvoll, die Hardware Plattform zu Nutzen die am meisten verbreitet ist.

    1. Google hat mit generischen Images, Kernel, etc. viel dafür getan, dass Entwickler kein „bestimmtes“ Gerät mehr brauchen. Eigentlich macht das Pixel-Team auch nicht den Eindruck Entwickler direkt ansprechen zu wollen.

    2. Gerade das Pixel ist für den gewöhnlichen Endkunden gedacht, für die Entwicklung waren es damals die Nexus Geräte.
      Die Pixel Geräte sind eher für den „Mainstream“ Markt gedacht, wobei diese dennoch gut als Entwicklergeräte verwendet werden können, aufgrund des einfachen Entsperren des Bootloaders.
      Dachte wäre es echt besser, eigene SoCs zu erstellen. Aufgrund der Preise etc, Qualcomm Chips werden leider immer teurer, besonders die Highend 8xx Serie seit 5G.

Kommentar verfassen

Bleibt bitte nett zueinander!