Google Assistant auf dem Rückzug

Google Assistant Hero

Jahrelang war Google Assistant für den Konzern sehr wichtig, der Sprachassistent wurde zu jedem Zeitpunkt hervorgehoben. Doch inzwischen ist es sehr ruhig geworden, in 2022 schien Google Assistant schon gar nicht mehr zu existieren. Google sorgte eigentlich nur damit für Aufsehen, dass dem Assistant einige Funktionen gestrichen worden sind.

Assistant Driving Mode: Kurzes Leben von nur einem Jahr

Nach zwei Jahren wurde der 2019 angekündigte Assistant Driving Mode eingeführt, nur um ein Jahr später direkt wieder von unseren Telefonen entfernt zu werden. Der Ersatz für Android Auto auf Smartphone-Bildschirmen lebte kürzer, als wir zuvor auf seine Verfügbarkeit gewartet haben. Das ist für Google vermutlich sogar ein neuer Rekord in einer wenig ruhmreichen Geschichte eingestellter Dienste und Produkte.

Assistant Driving Mode Fahrmodus Hero

Snapshot: Überreste von Google Now entfernt

Außerdem wurde Google Assistant um Snapshot ärmer. Der letzte Verbleib von Google Now wurde wohl kaum noch genutzt und dann im Laufe des Jahres aus der Google-App genommen. Der Ursprung war mal beliebt, Google Now bot einen smarten Feed aus persönlichen Informationen aus Gmail, Kalender und Co. Davon blieb schlussendlich Google Discover bestehen, als personalisierter Feed für Webinhalte.

Google Assistant Snapshot Head

Assistant Memory: Noch während der Entwicklung eingestellt

Google stellte außerdem im Laufe des Jahres die Entwicklung von Memory ein. Das war eine verheißungsvolle neue Anlaufstelle für die Sammlungen, die es innerhalb der Google-App nach wie vor gibt. Es gab wohl den Plan, einen neuen Ort für Erinnerungen jeglicher Art zu schaffen. Daraus wurde aber doch nichts.

Google Assistant Memory Dogfood

Apropos Memory, die Erinnerungen werden zukünftig auch nichts mehr mit Google Assistant zu tun haben. Stattdessen wird es Aufgaben in der Tasks-App geben.

Google Assistant nicht auf Geräten verfügbar, auf denen man die App erwartet hat

Nicht nur Funktionen wurden entfernt. Google Assistant ist zum Beispiel nicht auf Wear OS3-Uhren anderer Hersteller wie Fossil verfügbar. Außerdem gibt es die neuen Fitbit-Uhren nicht mit Assistant, obwohl es die App sogar auf älteren Fitbit-Uhren gab. Laut einem Bericht von The Information hat das den Hintergrund, dass Google weniger Ressourcen für „fremde“ Produkte opfern will.

Sogar ein Chromebook von Google (Pixelbook) hätte es geben sollen, das eine eigene Taste für Google Assistant besitzt. Aber das Projekt ist nie fertig geworden und wurde irgendwann verworfen.

Google Assistant rückt in den Hintergrund, während die Spracheingabe immer besser wird

Für Google bleibt die Spracheingabe ein elementarer Bestandteil, allerdings rückt Google Assistant als Produkt immer mehr in den Hintergrund. Live-Anzeige auf dem Bildschirm der Pixel-Handys bezeichne ich gerne als visuellen Assistant, aber Google stellt faktisch keinen Bezug zwischen den Diensten her.

Auf den Google-Telefonen hilft der Assistant außerdem bei eingehenden Anrufen, kann in Amerika sogar selbst Telefonate führen. Hier taucht Assistant als Begriff noch im Vordergrund auf, was auch für die Direktbefehle gilt. Stellt sich die Frage, ob das noch lange so bleibt.

Bei der Präsentation der eigenen Smartphones ist Assistant schon kaum noch ein Thema, Assistant taucht als Begriff fast nirgendwo mehr auf. Früher noch als Feature auf dem Datenblatt gelistet, wird Assistant auf den Produktseiten der Pixel 7-Handys gar nicht mehr erwähnt.

Selbst beim Blick auf die Produktseite des Nest Hub wird deutlich, dass die Funktionen rund um die Spracheingabe zwar wichtig sind, Google Assistant aber auch hier fast nirgendwo namentlich erwähnt oder hervorgehoben wird.

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3 Kommentare zu „Google Assistant auf dem Rückzug“

  1. ich finde es erschreckend wie schlecht die Spracherkennung von Google geworden ist. haben 4 ghome speaker für smart Home Steuerung und er versteht Wünsche in Befehl schlechter als vor 1,5 Jahre
    wenn ich sehe was der neue Text ai so drauf hat, verstehe ich Google Rückzug nicht außer sie können es einfach nicht besser. was ich noch beängstigend finden würde
    Ich verstehe die Finanzierung Problematik aber Potential ist extrem ungenutzt bisher an Möglichkeiten find ich. chatgpt usw zeigen ja was jetzt schon möglich wäre beim verstehen und beantworten.
    wenn ich bedenke das der Assistent Problem hat zu verstehen was ich möchte weil das Keyword nicht 100 Prozent passte….. traurig Google

  2. Ich habe von meinen Pixel 5 bisher fast nur die Kamera genutzt. Fast alles was nur Online geht, ist uninteressant. Ich will mobil unabhängig vom Internet sein, soweit es eben geht.

  3. Habe auch den Eindruck, dass mit jeder neuen „Funktion“ die Assistenten dümmer werden.
    Wenn ich überlege, dass es früher kein Thema war über „Mein Schatz auf Arbeit anrufen“ das Gerät dazu zu bringen, die richtige Nummer zu wählen … geht heute nicht mehr.

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